Deutsche Exporteure verlieren gegenüber China an Wettbewerbsfähigkeit
7. Oktober 2024
Die daraus resultierende Wachstumsschwäche unseres wichtigsten Handelspartners wirkt sich negativ auf die heimische Exportwirtschaft aus.
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7. Oktober 2024
Die daraus resultierende Wachstumsschwäche unseres wichtigsten Handelspartners wirkt sich negativ auf die heimische Exportwirtschaft aus.
Die deutsche Wirtschaft entwickelt sich weiterhin sehr schwach. Als Gründe für die verhaltenen Wachstumsaussichten sind neben konjunkturellen Faktoren auch strukturelle Herausforderungen wie steigende Energiepreise, die Kosten der Dekarbonisierung und Digitalisierung der Wirtschaft, den demografischen Wandel und den damit einhergehenden Mangel an Arbeitskräften sowie einen sich intensivierenden internationaler Standortwettbewerb. Vor allem mit Blick auf die Wettbewerbsverhältnisse Deutschlands mit China zeichnet sich eine besorgniserregende Tendenz ab.
Eine mehrjährige Betrachtung der relativen Wettbewerbsvorteile Deutschlands gegenüber China zeigt einen deutlichen Abwärtstrend der exportgewichteten Differenz der RCA-Koeffizienten* von 0,73 im Jahr 2012 auf einen Wert von 0,52 im Jahr 2023. Daraus lässt sich ein allgemeiner Verlust der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Exportwirtschaft zugunsten eines Wettbewerbsfähigkeitszugewinns chinesischer Exporteure ableiten.
Ursache für diese Verschiebung ist unter anderem eine langfristig angelegte und strategisch ausgerichtete, aktive chinesische Industrie- und Handelspolitik samt massiver staatlicher Subventionen auf bestimmte Produkte bei zugleich schwach ausgeprägter inländischer Nachfrage. Damit ist es China gelungen, Deutschland aus wichtigen globalen Absatzmärkten für hochwertige Industriegüter zu verdrängen.
Deutschlands Verlust an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber China muss auch hierzulande aufhorchen lassen. Zum einen wirkt sich die daraus resultierende Wachstumsschwäche unseres wichtigsten Handelspartners negativ auf die heimische Exportwirtschaft aus. Zum anderen verlieren auch österreichische Industrieunternehmen zunehmend Marktanteile aufgrund einer verstärkten Konkurrenz durch subventionierte chinesische Industriegüter. Zeit- und Handlungsdruck sind in jedem Fall enorm: Auf nationaler Ebene gilt es, schleunigst sämtliche Maßnahmen zu setzen, um Unternehmen kostenseitig zu entlasten und neue Wachstumsmärkte zu erschließen. Auf europäischer Ebene ist die neue Kommission angehalten, zügig eine aktive, an EU-eigenen Interessen ausgerichtete strategische Industrie- und Handelspolitik zu etablieren.