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      Deutschlands Wachstumsschwäche belastet heimische Konjunktur

      16. September 2024

      Deutschland ist für fast alle EU-Länder der wichtigste Exportmarkt und trägt damit erheblich zu Wertschöpfung und Beschäftigung in Europa bei.

      Eine aktuelle Analyse von Prognos AG zeigt, dass die deutsche Importnachfrage in den Ländern der Europäischen Union rund 300 Mrd. Euro an Wertschöpfung generiert und rund 5 Mio. Arbeitsplätze sichert.

       

      Österreich profitiert dabei in besonders hohem Ausmaß von der deutschen Nachfrage: 6,7 % der inländischen Wertschöpfung und 5,9 % der heimischen Beschäftigung hängen an der Importnachfrage Deutschlands. Nur Ungarn weist in Hinblick auf die Bruttowertschöpfung eine noch stärkere Abhängigkeit auf. Generell gilt, dass die Bedeutung der deutschen Importnachfrage von der Größe und außenwirtschaftlichen Offenheit eines Landes abhängt.

       

      Vor diesem Hintergrund belastet die aktuelle Wachstumsschwäche Deutschlands auch die heimische Konjunktur stark. Nahm Deutschland noch in den 2010er-Jahren die Rolle der „Lokomotive“ der wirtschaftlichen Entwicklung ein, hat sie in jüngerer Vergangenheit spürbar an Dynamik verloren und gehört mittlerweile mit einem prognostizierten BIP-Wachstum von 0,2 % für 2024 zu den Schlusslichtern in der EU.

       

      Dies hat unmittelbare Auswirkungen auf die österreichische Exportwirtschaft – so sind die Exporte nach Deutschland im 1. Halbjahr 2024 um 7,6 % gesunken. Insgesamt gilt die schwache internationale Konjunktur – ganz besonders bei unserem wichtigsten Handelspartner Deutschland – als einer der Gründe für die schwache heimische Entwicklung.

       

      Um auch in Zukunft Wohlstand und Beschäftigung sichern zu können, sind wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen für einen zukunftsfitten österreichischen Standort sowie der Zugang zu weltweiten Wachstumsmärkten essenziell. Vor allem in Zeiten geopolitischer Krisen und niedrigen Wirtschaftswachstums ist ein Fokus auf neue Wachstumsmärkte bzw. die Diversifizierung von Absatzmärkten und Lieferketten ein Gebot der Stunde.

       

       

      Grafik: Anteil der durch den Export nach Deutschland induzierten Bruttowertschöpfung an der gesamtwirtschaftlichen BWS
      Quelle: Prognos AG; 2022, in Prozent, ausgewählte Länder
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