Existenzielle Belastungsprobe
10. Februar 2025
Industrie und Bau stecken in der Konjunkturkrise fest
News & Events
Keine Ergebnisse gefunden
Sonstige Informationen
Keine Ergebnisse gefunden
10. Februar 2025
Industrie und Bau stecken in der Konjunkturkrise fest
Die Rezession in Österreich erweist sich als hartnäckig: Die Wirtschaftsleistung blieb Ende 2024 um -0,2 % hinter dem Ergebnis des Vorjahres zurück (WIFO 2025). Die Entwicklung verläuft dabei jedoch heterogen: Während konsumnahe Dienstleistungsbereiche wie Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie allmählich eine Erholung verzeichnen, verbleibt die wirtschaftliche Entwicklung im produzierenden Bereich weiter auf sehr niedrigem Niveau. Hier sind die Umsätze im Dezember 2024 im Vergleich zum Vorjahr um -8,0 % eingebrochen. Besonders stark betroffen ist weiterhin die Industrie, die einen Rückgang von -9,7 % verzeichnete. Etwas besser steht die Baubranche da, die einen bescheidenen Umsatzzuwachs von 0,3 % verbuchen konnte.
Generell erholen sich vor allem jene Wirtschaftsbereiche oft schneller, die standortgebunden sind. Bei den anderen werden Produktionslinien eher ins Ausland verlagert, um den Betrieb aufrechterhalten zu können – die verbliebenen Geschäftsbereiche profitieren daher nicht notwendigerweise von der allgemeinen Aufwärtsbewegung. Diese Entwicklung wird sich sowohl auf die Handelsbilanz als auch die Wirtschaftsstruktur auswirken.
Besonders interessant in diesem Zusammenhang ist die Entwicklung des abgesetzten Produktionswerts der Industrie, der zuletzt in Österreich insgesamt um -2,4 % gesunken ist. Die genauere Betrachtung zeigt, dass sich aktuell die Hälfte der größten Industriebereiche negativ entwickelt. Besonders deutlich ist der Rückgang beim Maschinenbau (-7,5 %) und der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten (-4,6 %).
Die Produktionsrückgänge in Österreich und Verlagerungen von Produktionslinien in andere EU-Länder, die USA oder China stellen eine zunehmende Gefahr für den heimischen Wirtschaftsstandort dar. Um den Standort zu stärken und wieder an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen, sind eine spürbare Senkung der Lohnnebenkosten, die Sicherstellung nachhaltig niedriger und berechenbarer Energiepreise sowie weitere Schritte zum Bürokratieabbau unerlässlich. Dazu müssen politische Weichenstellungen auf nationaler und europäischer Ebene Hand in Hand gehen.