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      Konjunkturprognose

      2. April 2025

      WIFO/IHS: Drittes Rezessionsjahr

      Die Wachstumsaussichten für 2025 wurden im März vom WIFO und IHS um fast einen Prozentpunkt im Vergleich zu den Dezember-Prognosen hinunterrevidiert. Österreich steht damit vor dem dritten Rezessionsjahr in Folge. Statt eines verhaltenen Wachstums gehen die Institute WIFO und IHS von einem leichten Rückgang der Wirtschaftsleistung im Jahr 2025 aus. Im Jahr 2024 war Österreich mit einem BIP-Minus von 1,2 % bereits das konjunkturelle Schlusslicht in der EU.

       

      Sinkende Investitionen, ein stagnierender privater Konsum sowie schwache Exporte führen 2025 zu einem BIP-Rückgang um 0,3 % (WIFO) bzw. 0,2 % (IHS). Noch immer belasten zu hohe Lohn-, Energie- und Bürokratiekosten unsere Unternehmen und bremsen die Investitionsbereitschaft am Standort Österreich massiv. Verstärkt wird das Ganze durch eine nicht mehr berechenbare USA mit täglich neuen Zöllen. Die Effekte der verteidigungspolitischen Aufrüstung der EU sind noch schwer abschätzbar. Unsicherheit besteht auch in Bezug auf das Ausmaß und die Wirkungen der Budgetkonsolidierung im Inland.

       

      Umso wichtiger ist es, jetzt entschlossen zu handeln und Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Standort stärken und Wachstum ermöglichen. Von der europäischen und globalen Entwicklung können wir uns als Exportbundesland nicht abkoppeln. Aber die Wirtschaftsforscher benennen auch ganz klar die österreichischen Hausaufgaben, die zu erledigen sind:

       

      Struktur- und Steuerreformen müssen endlich entschlossen umgesetzt werden

      Derzeit gehen Menschen in Österreich im Durchschnitt mit 61 Jahren in Pension. Dieses System ist auf Dauer nicht tragbar und muss überdacht werden. Hinzu kommen hunderte Gesetze und Auflagen, die Unternehmen und Bürgerinnen sowie Bürger vor große Herausforderungen stellen. Die langwierigen Genehmigungsverfahren, die sich oft über Jahre hinziehen, erschweren Innovationen und wirtschaftliches Wachstum. Auch die hohe Abgabenquote ist ein großes Problem. Österreich gehört mit der dritthöchsten Abgabenlast in der Europäischen Union zu den Ländern, in denen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Unternehmen besonders stark belastet werden. Zusätzlich sind die Kosten für Strom und Gas überdurchschnittlich hoch, was nicht nur private Haushalte, sondern auch die Wirtschaft massiv beeinträchtigt. All diese Faktoren machen deutlich, dass Veränderungen dringend notwendig sind.

      Was wir jetzt brauchen, ist Tempo bei der Umsetzung der Entlastungen – und gleichzeitig Anreize für Investitionen in Österreich.

       

      Grafik: Österreichs Bruttoinlandsprodukt, reale Veränderung in % zum Vorjahr
      Quelle: WIFO/IHS
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