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      Konjunkturradar

      11. März 2025

      Geopolitische Risiken trüben Ausblick

      Selten zuvor in der Nachkriegszeit war die weltpolitische Lage so turbulent wie derzeit. Die ersten Wochen von Donald Trumps Präsidentschaft haben Zweifel am Fortbestand des transatlantischen Bündnisses aufkommen lassen. Das angekündigte Ende der US-Unterstützung für die Ukraine hat Pläne für eine signifikante militärische Aufrüstung Europas in Gang gesetzt. Noch gibt es keine verlässlichen Prognosen zu den Auswirkungen auf Österreichs Wirtschaft, die sich in der längsten Rezession der Nachkriegszeit befindet. Die heimische Industrie steht unter starkem Druck, die Bruttowertschöpfung des verarbeitenden Gewerbes schrumpft schon seit zwei Jahren. Die aktuelle Industrierezession hält bereits länger an als die letzten drei Krisen und dürfte die bisher schwersten Produktionseinbußen mit sich bringen.

       

      Österreich mit schwächster BIP-Entwicklung in der EU

      Während die Wirtschaftsleistung Österreichs im Vorjahr um 1,2 % schrumpfte, legte das EU-BIP um +1,0 % zu. Die Unterschiede in der EU waren groß. Deutschland befand sich ebenfalls in der Rezession. Italien, Frankreich und Spanien verbuchten hingegen Zuwächse. Ein Grund für Österreichs Zurückfallen lag am heimischen Exportrückgang (2024: -4,3 %), während die Ausfuhren im EU-Schnitt zulegen konnten. Die schwache Nachfrage unseres Haupthandelspartners Deutschland war eine Ursache dafür, dass Österreich ein Export-Schlusslicht wurde.

       

      Außerdem führten hohe Kostenanstiege und eine schwache Produktivitätsentwicklung zur erheblichen Verschlechterung unserer Wettbewerbsfähigkeit. Die hohe wirtschaftspolitische Unsicherheit trübt die Investitionsabsichten und das Konsumklima, wodurch das Risiko eines dritten Rezessionsjahres steigt. 2025 bleibt ein herausforderndes Jahr sowohl geopolitisch als auch konjunkturell.

       

      Die verteidigungspolitische Ertüchtigung ist mittlerweile zur politischen Priorität Europas geworden. Einerseits belastet dies die öffentlichen Haushalte, andererseits könnten sich dadurch für die europäische Verteidigungsindustrie und deren vor- und nachgelagerte Branchen Wachstumsimpulse ergeben – eine Entwicklung, die der europäischen Industrie insgesamt zugutekommen dürfte.

       

       

      Grafik: Wirtschaftswachstum in Europa
      Quelle: Eurostat
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