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      Kostendruck lässt industrielle Wettbewerbsfähigkeit erodieren

      2. Dezember 2024

      Attraktive Investitionsanreize, niedrigere Lohnnebenkosten, berechenbare Energiepreise und Bürokratieabbau sind zentrale Hebel, die betätigt werden müssen.

      Die österreichische Wirtschaft befindet sich in einer anhaltenden Schwächephase, die sowohl durch konjunkturelle Schwankungen als auch langfristige, strukturelle Faktoren bedingt ist. Besonders stark betroffen ist die heimische Industrie. Neben einer schwachen Auslandsnachfrage kämpft sie mit hohen Energie- und Produktionskosten. So sind 2023 die Lohnstückkosten in der Branche um 9,7 % gestiegen – und damit wesentlich stärker als bei den meisten Mitbewerbern.

       

      Auch die Energiepreise werden voraussichtlich mittelfristig auf einem hohen Niveau bleiben. Das führt zu einem laufenden Verlust an internationaler Wettbewerbsfähigkeit: Laut aktuellen Umfrageergebnissen der Europäischen Kommission berichtet eine außergewöhnlich hohe Zahl an Industrieunternehmen in Österreich von einer verschlechterten Wettbewerbsposition. Mit einem Saldo von -24,8 liegt die Einschätzung auf dem niedrigsten Niveau seit Beginn der Erhebungen im Jahr 1996 und deutlich unter dem langjährigen Durchschnitt von 3,7. Obwohl alle europäischen Länder mit erschwerten Bedingungen kämpfen, ist die negative Entwicklung in Österreich besonders markant.

       

      Auch andere EU-Mitgliedstaaten befinden sich derzeit im industriellen Abschwung. Neben Finnland und Belgien trifft dies besonders auf unseren wichtigsten Exportmarkt, Deutschland, zu. Die starken österreichisch-deutschen Wirtschaftsverflechtungen haben wiederum zur Konsequenz, dass sich die industrielle Schwäche unseres großen Nachbarn negativ auf heimische Zulieferbetriebe auswirkt. Es wird daher von entscheidender Bedeutung sein, dass beide Länder wieder zügig an stabile Regierungen gelangen, damit politische Unsicherheit reduziert und unternehmerische Erwartungssicherheit wiederhergestellt werden kann.

       

      Die historisch schlechte Wettbewerbsposition Österreichs belegt, wie dringend schnelles politisches Handeln erforderlich ist. Produktionsrückgänge in Österreich und Verlagerungen von Produktionslinien in andere EU-Länder, die USA oder China gefährden den heimischen Standort. Attraktive Investitionsanreize, eine spürbare Senkung der Lohnnebenkosten, nachhaltig niedrige und berechenbare Energiepreise sowie weitere Schritte zum Bürokratieabbau sind jetzt die zentralen Hebel, die betätigt werden müssen, um einen weiteren Verlust an Wettbewerbsfähigkeit zu verhindern und die Industrie zu alter Stärke zurückzuführen.

       

       

      Grafik: Entwicklung der Wettbewerbsposition der Industrie
      Quelle: Business and Consumer Survey der Europäische Kommission, Oktober 2024
      Anmerkung: Unternehmen des Bereichs Herstellung von Waren wurden befragt, ob sich ihre Wettbewerbsposition auf ausländischen Märkten in den letzten 3 Monaten verbessert, verschlechtert oder nicht verändert hat. Die Zeitreihe zeigt die Salden der gegebenen Antworten
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