• News & Events

      Keine Ergebnisse gefunden

    • Sonstige Informationen

        Keine Ergebnisse gefunden

      Alle Suchergebnisse anzeigen schließen
      WK-Wahl 2025

      Mich zu engagieren, ist mir in die Wiege gelegt

      8. Januar 2025

      Doris Hummer im Interview mit Christine Haiden über ihre Motivation, mehr als das Notwendige zu tun, die Freude am gemeinsamen Einsatz für die Wirtschaft, und warum ihr Sohn einen eindeutigen Berufswunsch hat.

      Angenommen, Sie wären für einen Tag Bundeskanzlerin, wo wären Ihre Prioritäten?

      Doris Hummer: Als erstes würde ich ein Entlastungspaket schnüren. Wir sind bei Steuern und Bürokratie nicht mehr wettbewerbsfähig. Wir haben uns aus dem Markt gepreist, auch durch die hohen Lohnkosten. Da muss man gegensteuern. Zwei weitere Schwerpunkte: Wir haben durch die Demografie eine Lücke am Arbeitsmarkt, auch wenn derzeit die Arbeitslosigkeit etwas steigt. Und Leistung muss sich lohnen, damit die Leute bereit sind, Vollzeit zu arbeiten, oder in der Pension weiterzuarbeiten. Als Bundeskanzlerin würde ich zudem Innovation und Investition stärken. Die sind die Basis, um wieder wachsen zu können.

       

      Sie sind seit 2017 Präsidentin der WKOÖ. Was hat Sie motiviert diese Aufgabe zu übernehmen?

      Doris Hummer: Ich war immer ehrenamtlich tätig. Wenn man aus einem kleinen Dorf kommt, packt man an, ob es die Leitung der Jungschar ist oder in anderen Bereichen. Wenn man gefragt wird, hilft man mit. So bin ich auch zur Jungen Wirtschaft gekommen. Das hat mir Freude und Spaß gemacht, weil wir ein tolles Netzwerk waren, von dem jeder einzelne profitiert hat, und wir haben zusammengehalten. In der Wirtschaftskammer ist es nicht anders. Sie ist ein Netzwerk, wo man zusammenhält, miteinander kämpft, dafür sorgt, dass die Politik unsere Anliegen versteht. Das mache ich einfach gerne. Ich bin kein Typ, der sich erste Reihe fußfrei setzt und jammert.

       

      Was haben Sie aus Ihrer Zeit als Landesrätin für Ihre Aufgabe in der Wirtschaftskammer mitgenommen?

      Doris Hummer: Respekt vor der Politik. Es ist schick geworden, auf die Politik zu schimpfen. Ich lade jeden ein, es selbst zu tun. Ich habe die sechs Jahre als Mitglied der Landesregierung als höchst spannend empfunden und gesehen, was man bewirken kann. Wenn man sich ernsthaft einsetzt, ist das ein Siebentage-Job und das rund um die Uhr. Ich habe in meinem ganzen Leben nie so viel gearbeitet wie damals.

       

      Hatten Sie als Kind einen besonderen Berufswunsch?

      Doris Hummer: Beim Aufsatzthema, was ich werden will, wusste ich schon in der Volksschule nie, was ich schreiben soll. Ich habe alle beneidet, die künstlerische Talente haben. Mich interessieren große Zusammenhänge. Ich bin gerne gereist, habe im Ausland studiert. Ich habe einfach Chancen genutzt, die sich mir aufgetan haben, habe Ja gesagt, wenn ich für Aufgaben gefragt worden bin.

       

      Sie kommen aus einer Unternehmerfamilie. War das auch am Familientisch ein Thema?

      Doris Hummer: Selbstverständlich. Das gehörte zum Frühstück dazu. Das ist in meiner Familie genauso. Mein Sohn ist dadurch nicht abgeschreckt. Er sagt immer, er macht das auch einmal. Er findet spannend, was die Mama macht.

       

      Er orientiert sich an der Mama?

      Doris Hummer: Ja, der Papa ist Informatiker und das ist nicht so Seins.

       

      Woher beziehen Sie die Energie für die vielen Aufgaben als Unternehmerin und Interessensvertreterin?

      Doris Hummer: Meine Energie nehme ich aus der Arbeit selbst und aus Erfolgen. Wenn ich wie beim Wirtschafsbund-Landestag von 100 Prozent der Mitglieder gewählt und somit gebeten werde, bitte Doris, mach weiter, dann ist das eine Bestätigung, die stärkt. Die meiste Energie bekomme ich von meiner Familie. Es gibt jeden Tag Dinge, die einen fordern. Wenn man nach Hause kommt und alles ist gut, man muss nichts erklären und bekommt eher die Frage, was magst du essen, das gibt mir Kraft.

       

      Darf das Diensthandy mit ins Schlafzimmer?

      Doris Hummer: Immer, denn da ist der Alarm für meine Firma drauf.

       

      Wie beschreiben Sie Ihre Freunde?

      Doris Hummer: Ich habe sehr unterschiedliche Freundschaftskreise etwa aus der Studentenzeit, aus der Familie, in der Nachbarschaft. Was sagen die über mich? Sie ist fleißig. Auch jemand, der sich kümmert, mit der man Spaß und Gaudi haben kann.

       

      Wie und wo entspannen Sie sich gerne?

      Doris Hummer: Zuhause bei meinen zwei Männern, da ist der beste Platz. Auf der Couch.

       

      Was macht Sie wütend?

      Doris Hummer: So richtig ärgern kann man mich mit Faulheit. Oder wenn Systeme ausgenützt werden, wenn man es sich auf Kosten anderer gemütlich macht. Das geht bei mir gar nicht. Oder wenn Menschen gar nicht diskutieren wollen, sondern ihrer Ideologie verhaftet sind. Das macht mich wahnsinnig. Da werde ich trotzdem nicht müde, dagegenzuhalten.

       

      Welche Persönlichkeiten würden Sie gerne kennenlernen?

      Doris Hummer: Weltenlenker, die Spuren hinterlassen und viele Herausforderungen gemeistert haben, wie eine Bundeskanzlerin Merkel. Michelle Obama ist als Nummer zwei hinter ihrem Mann eine total spannende Frau. Die würde ich gerne einmal treffen.

       

      Das Gespräch führte Christine Haiden.

      Schließen