Österreich fällt bei Investitionen zurück
12. Juni 2024
Österreich wird dieses Jahr zum EU-Schlusslicht bei der Investitionsentwicklung werden.
News & Events
Keine Ergebnisse gefunden
Sonstige Informationen
Keine Ergebnisse gefunden
12. Juni 2024
Österreich wird dieses Jahr zum EU-Schlusslicht bei der Investitionsentwicklung werden.
Laut Prognose der Europäischen Kommission verschlechtert sich in keinem anderen EU-Mitgliedstaat die Investitionstätigkeit 2024 derart wie hierzulande. Im laufenden Jahr werden die Bruttoanlageinvestitionen bei uns um 2,2 % sinken, während sie im EU-Durchschnitt um 0,3 % steigen. Damit wiederholt sich eine Entwicklung aus dem Vorjahr: Auch 2023 kam es in Österreich zu einem Rückgang der Bruttoanlageinvestitionen (-1,3 %), während sie im EU-Durchschnitt zulegten (+1,6 %).
Ein wesentlicher Grund für die EU-weit gedämpfte Investitionstätigkeit war der steile Anstieg der Kreditzinsen, der immer noch nachwirkt. Dabei handelt es sich jedoch nicht um ein österreich-spezifisches Problem. Vielmehr sind davon alle Eurozonenländer in ähnlichem Ausmaß betroffen. Eine Erklärung für den überdurchschnittlichen Investitionsrückgang in Österreich ist die besonders starke Industrierezession.
Positiv auf die konjunkturelle Entwicklung und kreditfinanzierte Investitionen dürfte sich hingegen die Anfang Juni 2024 beschlossene Leitzinssenkung der EZB um 25 Basispunkte auswirken. Von diesem und möglichen noch folgenden Zinsschritten lassen sich Konjunkturimpulse erwarten.
Investitionen sind für den Wohlstand einer Volkswirtschaft von zentraler Bedeutung. Sie ermöglichen die Ausstattung mit State-of-the-Art-Technologien und führen zu Produktivitätsfortschritten. Der starke Anstieg der Lohnstückkosten sowie die überdurchschnittlichen Energiepreise in Österreich belasten die Wachstumsperspektive und Investitionsfreude der Unternehmen. Es gilt daher, ebendiese durch zusätzliche steuerliche Investitionsanreize wie beispielsweise eine Investitionsprämie NEU, eine verlässliche Energieversorgung mit wettbewerbsfähigen Preisen sowie eineSenkung der Lohnnebenkosten wieder zu entfachen. Denn fest steht auch: Investitionen, die heute nicht getätigt werden, sind die Wettbewerbsnachteile von morgen.