Österreich mit höchstem Wachstum der KV-Löhne im OECD-Vergleich
9. September 2024
Senkung der Lohnnebenkosten und Stärkung von Leistungsanreizen im Steuer- und Abgabensystem gefordert.
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9. September 2024
Senkung der Lohnnebenkosten und Stärkung von Leistungsanreizen im Steuer- und Abgabensystem gefordert.
Der aktuelle Employment Outlook der OECD zeigt, dass Österreich im OECD-weiten Vergleich das höchste reale Wachstum der Kollektivvertragslöhne aufweist. So sind diese im 1. Quartal 2024 mit +4,5 % gegenüber dem Vorjahr hierzulande wesentlich stärker angestiegen als etwa im Durchschnitt des Euroraums (+2,0 %). Vergleichsländer wie Deutschland (+3,0 %) oder Italien (+1,9 %) verzeichnen weitaus geringere Zuwächse; in einigen Ländern wie z.B. Schweden kam es sogar zu Rückgängen. Vergleichsweise stark war dementsprechend auch der Anstieg der Reallöhne in Österreich: Deren jährliches Wachstum lag im 1. Quartal 2024 mit +5,4 % im Vergleich zum Vorjahr deutlich über dem OECD-Durchschnitt von 3,5 %. Als Ursache für diese Entwicklung identifizieren die OECD-Expert:innen ein Wachstum der Nominallöhne bei zeitgleichem Rückgang der Inflation.
Übersteigt das Wachstum der Nominallöhne das Produktivitätswachstum – wie dies in den meisten OECD-Ländern nach der COVID-19 Krise häufiger der Fall war – hat das einen Anstieg der Lohnstückkosten zur Folge. Während jedoch in einem Großteil der OECD-Länder die Gewinne pro Stück ebenfalls zulegten – was darauf hindeutet, dass die Unternehmen in der Lage waren, ihre Verkaufspreise über den Anstieg der Kosten für Arbeit und andere Inputs hinaus zu erhöhen – sanken die Stückgewinne in Österreich Anfang 2024 um -5,5 % gegenüber dem Vorjahr. Um wieder auf einen nachhaltigen Lohnentwicklungspfad zurückzukehren, der keinen zusätzlichen Anstieg der Lohnstückkosten verursacht, braucht es laut OECD mittelfristig eine Steigerung der Arbeitsproduktivität.
Zusätzlich sehen sich die Unternehmen mit weiteren Kostenfaktoren konfrontiert. Dazu zählen unter anderem gestiegene Energiekosten, eine hohe Steuerlast sowie ein erheblicher bürokratischer Aufwand. Gefragt ist deshalb ein breit angelegtes Standortprogramm. Darin enthalten sein müssen in jedem Fall eine Senkung der Lohnnebenkosten und die Stärkung von Leistungsanreizen im Steuer- und Abgabensystem.