WIFO/IHS: Stagnation bei hoher Unsicherheit
1. Juli 2025
Nach zwei Rezessionsjahren wird für das aktuelle Jahr eine Stagnation der Wirtschaftsleistung erwartet.
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1. Juli 2025
Nach zwei Rezessionsjahren wird für das aktuelle Jahr eine Stagnation der Wirtschaftsleistung erwartet.
WIFO und IHS heben ihre BIP-Prognosen für das Jahr 2025 um 0,3 Prozentpunkte gegenüber März an. Statt eines dritten Rezessionsjahres geht die Institute nun davon aus, dass die Wirtschaft im laufenden Jahr stagnieren wird (WIFO: 0,0 %, IHS: +0,1 %).
Kleine Wachstumsimpulse ausgehend vom privaten Konsum schaffen einen Ausgleich zu den im Jahr 2025 weiterhin rückläufigen Investitionen und Exporten. Eine Belebung der Weltkonjunktur soll der österreichischen Wirtschaft im nächsten Jahr etwas Fahrt verleihen. Für 2026 wird ein BIP-Wachstum von 1,0 % (IHS) bzw. 1,2 % (WIFO) in Österreich erwartet. Allerdings verläuft die Erholung aufgrund des Verlustes an preislicher Wettbewerbsfähigkeit und der außenwirtschaftlichen Unsicherheit verhalten.
Österreich war das einzige Land in der EU mit zwei Rezessionsjahren, 2023 und 2024, in Folge. Auch im laufenden Jahr verharrt die heimische Wirtschaftsleistung in der Stagnation, während das EU27-BIP um 1,2 % im Jahr 2025 zulegen dürfte.
Die besser als erwartete Produktionsentwicklung zu Jahresende 2024 und Jahresbeginn 2025 haben zwar zu einer Verbesserung des Industrieausblicks im Vergleich zur Frühjahrsprognose geführt. Dennoch rechnet das WIFO angesichts der immer noch schwachen Nachfrage aus dem In- und Ausland sowie hohen Lagerbeständen an Fertigwaren mit einem weiteren Wertschöpfungsrückgang in der Herstellung von Waren im Jahr 2025. Im Dienstleistungssektor expandieren die wissensintensiven Branchen und der öffentliche Sektor leicht. Der Bereich Beherbergung und Gastronomie verzeichnet jedoch deutliche und der Handel leichte Einbußen.
Auch wenn von den Wirtschaftsforschungsinstituten ein Ende der Rezession erwartet wird, stehen Österreichs Unternehmen noch immer vor großen Herausforderungen. Eine hohe Kostenbelastung in den Bereichen Steuern und Abgaben, Energie und Arbeit wirken weiterhin wachstumsdämpfend.