Sparte Gewerbe & Handwerk
Qualität und Qualifikation – das zeichnet die Gewerbe- und Handwerksbetriebe in Oberösterreich aus. Hier werden Tradition, Erfahrung und Innovation vereint.
News & Events
Keine Ergebnisse gefunden
Sonstige Informationen
Keine Ergebnisse gefunden
Qualität und Qualifikation – das zeichnet die Gewerbe- und Handwerksbetriebe in Oberösterreich aus. Hier werden Tradition, Erfahrung und Innovation vereint.
Der Handwerkerbonus schafft eine Win-win-win-Situation für Betriebe, Staat und Konsumenten.
Die Bundesregierung wäre vor dem Hintergrund der Covid-19-Krise und der Investitionszurückhaltung von Privatpersonen gut beraten, wenn sie wieder auf das bereits bewährte Instrument des Handwerkerbonus setzen würde. Der Handwerkerbonus, bei dem gegen die Vorlage von Professionistenrechnungen die Mehrwertsteuer entfällt, ist 2017 in einer Zeit der Hochkonjunktur ausgelaufen, obwohl alle Fakten der Maßnahme kräftige Hebelwirkungen und nachhaltige Konjunktureffekte bescheinigten. So hat der Bonus laut Berechnungen der Bausparkassen von 2016 bis Ende Mai 2017 Arbeitsleistungen in Höhe von rund 211,5 Mio. Euro ausgelöst und das bei einer Förderhöhe von bis dahin lediglich 33,5 Mio. Euro. Ein Förder-Euro hat also mehr als 6 Euro Arbeitsleistung bewirkt. Eine derartige Hebelwirkung können wohl nur wenige Förderungen vorweisen. Gewinner sind Konsumenten, vor allem kleine und mittlere Betriebe, Fiskus und Sozialversicherungen sowie die Regionen.
Der Handwerkerbonus schafft einen klaren Mehrwert für den Konsumenten. Deshalb müsste man den Handwerkerbonus eigentlich richtigerweise ,Konsumentenbonus‘ nennen. Denn am meisten profitiert der private Auftraggeber von der Mehrwertsteuer-Reduktion auf Arbeitsleistung — Zusatznutzen: anders als beim gewerbsmäßigen Pfuscher erhält er auch Gewährleistung.
Handwerkerbonus ist in erster Linie ein „Konsumentenbonus“
Gewinner ist aber auch der Staat. Denn die Aktion spült dem Fiskus gleich viel, wenn nicht mehr Steuereinnahmen in die Kassen — abgesehen von dem Mehr an Sozialversicherungsabgaben aufgrund des Zurückdrängens des gewerbsmäßigen Pfuschs. Es profitieren auch unsere Gewerbe- und Handwerksbetriebe — und hier vor allem die kleinen und mittleren draußen in den Regionen. Denn wenn die Mehrwertsteuer entfällt, kommt der Private mit kleineren Aufträgen eher zu den Klein- und Mittelbetrieben in den Regionen. Als wirtschaftliches und gesellschaftliches Rückgrat für Beschäftigung und Ausbildung draußen auf dem Land und angesichts der Corona-bedingt allgemeinen Investitionszurückhaltung sind derartige Kleinaufträge mehr als nur ein Zubrot für unsere Betriebe.
Mit kräftigem Schub aus Lockdown hinausstarten
„Die oberösterreichischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe blicken alles andere als optimistisch in die nächste Zukunft“, fasst Michael Pecherstorfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKOÖ, die aktuelle Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria zusammen. Pandemiebedingt erwarten im 1. Vierteljahr 2021 40 Prozent der fast 54.000 Gewerbe- und Handwerksbetriebe Rückgänge bei Umsätzen und Auftragseingängen und nur 13 Prozent Zuwächse. Auch ein Blick auf das letzte Quartal des Vorjahres unterstreicht die schwierige Situation. Demnach beurteilten 38 Prozent die Geschäftslage mit schlecht und nur 19 Prozent mit gut.
Vor diesem alles andere als erfreulichen Hintergrund fordert Spartenobmann Pecherstorfer „kräftige und echte Impulse für den konsumnahen wie für den investitionsgüternahen Bereich“. Knackpunkt für das Gewerbe und Handwerk sei nämlich die herrschende Konsum- und Investitionszurückhaltung vor allem von privater Seite. Laut Wirtschaftsforscher ist der Privatkonsum im letzten Jahr um über 8 Prozent eingebrochen. Als wichtige Unterstützung, um über die Zeiten des Lockdowns zu kommen, sieht Pecherstorfer die Bundeshilfen wie Corona-Kurzarbeit, Fixkostenzuschuss und Verlustersatz sowie den Umsatzersatz, der ab Ende Jänner auch für indirekt betroffene Betriebe (Lebensmittelgewerbe, Textilreiniger etc.) beantragt werden kann.
„Auch die Investitionsprämie des Bundes, die Gemeindepakete und das 1,2-Mrd.-Euro-Investitionspaket des Landes sollten für einen nachhaltigen Start aus dem Lockdown sorgen“, hofft Pecherstorfer.
Investitionen mit Konsumentenbonus/Handwerkerbonus kräftig ankurbeln
So wie sich die Investitionsprämie des Bundes als idealer Impuls entpuppt hat, sollte auch der Handwerkerbonus, der richtigerweise Konsumentenbonus genannt werden muss, den Investitionen im Privatsektor ein gehörigen Schwung verleihen.
Davon profitieren unsere Gewerbe- und Handwerksbetriebe, vor allem die kleinen und mittleren draußen auf dem Land“, so Pecherstorfer. „Wenn die Mehrwertsteuer entfällt, geht nämlich der Private mit kleineren Aufträgen eher zum Handwerksbetrieb. Diese Kleinaufträge sind gerade in Rezessionszeiten mehr als nur ein Zubrot“, so Pecherstorfer. Je nach Breite des Bonus profitieren nicht nur die Baubranchen im engeren Sinn, sondern auch andere Handwerke — vom Platten- und Fliesenleger über Metalltechnik bis hin zu den Gärtnern. Der Konsumenten-/Handwerkerbonus sollte den nötigen Rückenwind geben, um gestärkt und widerstandsfähiger in die Nach-Corona-Zeit hineinzustarten.“