Sparte Transport & Verkehr
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WKO Oberösterreich fordert Prämie für Ausmusterung von alten Firmenlastwagen
Wichtiger Anreiz für Umweltschutz zur Erreichung von Klimazielen
Eine effektive Möglichkeit, Anreize für Unternehmen zu schaffen, schädliche Treibhausgase zu reduzieren, zeigt WKOÖ-Präsidentin Doris Hummer dem Land OÖ auf: „Ich rege eine Förderung für die Stilllegung schadstoffreicher Lastwagen und Sattelzugfahrzeuge an, die als nicht rückzahlbarer Einmalzuschuss gewährt wird. Das wäre im Sinne des Klimaschutzes eine wichtige Triebfeder für die oberösterreichischen Unternehmen, auf moderne, emissionsarme Lkw umzusteigen.“
Aus Sicht der WKOÖ-Präsidentin sollte diese Stilllegungsprämie mindestens 15.000 Euro pro Lkw/Sattelzugfahrzeug der Euroklassen 0 bis III und mindestens 10.000 Euro pro Lkw/Sattel-zugfahrzeug der Euroklasse IV (jeweils ab 3,5 Tonnen) betragen. Fördernehmer sollten ausschließlich Unternehmen sein, die dezidiert nur im Straßengüterverkehr tätig sind und dafür eine gültige Berechtigung haben. Als Förderobjekte sollten nur Fahrzeuge infrage kommen, die zum Zeitpunkt der Antragstellung bereits seit mindestens drei Jahren ununterbrochen auf den Firmenstandort (nicht Abstellplätze!) in Oberösterreich angemeldet waren.
Die konkrete Stilllegung von solchen alten Lastwagen wäre dann innerhalb einer noch festzulegenden Frist mit einer Abmeldebestätigung nachzuweisen. Wird das Fahrzeug verkauft, muss die Bestätigung des Käufers vorgelegt werden, dass das Fahrzeug nicht mehr in Österreich angemeldet wird. Alternativ dazu könnte die Förderstelle auch den Original-Typenschein zur dauerhaften Aufbewahrung anfordern.
Doris Hummer: „Wir sollten jede Krise auch als Chance begreifen, nachhaltige Verbesserungen auf den Weg zu bringen. Für eine Stilllegungsprämie für alte Lastwagen ist gerade jetzt der ideale Zeitpunkt. Sie kann dazu beitragen, dass viele Unternehmen ein stückweit besser durch die Krise kommen und zahlt in den nachhaltigen Umwelt- und Klimaschutz ein, der allergrößte Bedeutung für unser Land hat.“
„Wir bekennen uns zu einer nachhaltigen, jedoch technologieneutralen Erneuerung von Lkw- Flotten“, stellt Wolfgang Schneckenreither, Obmann der oö. Sparte Transport und Verkehr, klar. „Der Erwerb der aktuell saubersten Nutzfahrzeuggeneration (Euro-6-Motoren) wird allerdings von der kürzlich ausgelobten Investitionsprämie nicht umfasst. Andererseits fehlen aktuell aber in der realen Transportpraxis einsatzfähige Alternativen, wie etwa Elektroantriebe, vor allem für schwerere Nutzfahrzeuge bzw. längere Transportreichweiten. Auch die Wasserstoff-Antriebstechnologie ist für diese Anforderungen noch nicht marktreif. Als ‚Helden der Krise‘ wurden die Transporteure in der Phase des Lock-Down betitelt, weil wir auch unter widrigen Umständen die Versorgungssicherheit mit Gütern des täglichen Bedarfs sicherstellen konnten. Ich appelliere daher dringend, dass Unternehmer in der Transportbranche für ihre Re-Start-Investitionen in moderne, schadstoffarme und in der Praxis auch einsetzbare Fahrzeuge mit einer entsprechenden Prämie eine Anerkennung für diese wichtigen Einsatz erhalten mögen“, so Schneckenreither.
Oktober 2020