Seit Erhebungsbeginn im Jahr 1996 gab es bei der quartalsmäßigen Befragung der Europäischen Kommission noch nie einen so hohen Anteil an Industrieunternehmen, die den Arbeitskräftemangel als größtes Produktionshemmnis einstuften. Für knapp ein Viertel der heimischen Industrieunternehmen ist der Mangel an Arbeitskräften das schwerwiegendste Hemmnis in ihrer Produktionstätigkeit. Im Dienstleistungssektor sehen sogar fast vier von zehn Dienstleistungsunternehmen den Arbeitskräftemangel als gravierendstes Problem. Die Industrieunternehmen leiden zudem stark unter der Knappheit von Vorprodukten. Der Taiwan-Konflikt könnte dieses Problem in den nächsten Monaten weiter verschärfen.
Maßnahmen zur Erreichung einer ausreichenden Anzahl an qualifizierten Arbeitskräften sind auch mittelfristig wichtig für die Sicherung der Wettbewerbsfähigkeit und des Wachstumspotenzials der österreichischen Wirtschaft. Neben dem Arbeitskräftemangel leidet die Industrie weiterhin an einer Knappheit von Vorprodukten, die durch den Taiwan-Konflikt womöglich noch weiter verschärft wird.
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