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      Eigenkapitalbasis der Betriebe muss gestärkt werden

      6. Mai 2021

      Resilienz-Programm für Klein- und Mittelbetriebe.

      „Die aktuelle Covid-19-Pandemie hat ganz deutlich vor Augen geführt, welch enorme Bedeutung die Eigenkapitalausstattung für unsere Betriebe hat. Eines ist ganz klar: Wir haben hier einen großen Aufholbedarf. Auch wenn die Betriebe in den vergangenen Jahren ihre Eigenkapitalquote stetig steigern konnten, war diese bereits vor der Corona-Krise im internationalen Vergleich zu niedrig“, sieht Landesobfrau Doris Hummer dies als eine der großen Herausforderungen insbesondere für klein- und mittelständische Unternehmen.

      „Einer unserer zentralen Schwerpunkte ist die Erhöhung der Krisenfestigkeit der oö. Unternehmen und dazu braucht es eine bessere Ausstattung der Unternehmen mit Eigenkapital. Durch diverse Überbrückungsgarantien des Bundes konnten die Erstversorgungsmaßnahmen gut umgesetzt werden. Für eine dauerhafte Stabilisierung ist nun eine Verlängerung der Laufzeiten dieser Garantien notwendig.“

      Doris Hummer

       

      Über die krisenbedingte Überbrückungsfinanzierung hinaus, bedarf es nun auch grundsätzlicher, unbefristeter Maßnahmen zur Stärkung des Eigenkapitals von Betrieben. „Das beginnt mit der Verbesserung der steuerlichen Rahmenbedingungen. Damit Betriebe selbst zusätzliches Eigenkapital aufbauen können, schlagen wir die steuerliche Berücksichtigung von fiktiven Eigenkapitalzinsen vor“, so Hummer. Wesentlicher Faktor für den Eigenkapitalaufbau ist eine generelle Senkung der Steuerlast. Neben dringend notwendigen weiteren Steuersatzsenkungen könnte eine zusätzliche Steuerbefreiung für nicht entnommen Gewinne einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Eigenkapitals leisten. Zudem würde eine KöSt-Senkung die Eigenkapitalbildung erleichtern und wäre ein dringend notwendiges und äußerst positives Standortsignal. Die Schaffung eines steuerlichen „Beteiligungsfreibetrages“ von 100.000 Euro für private Anleger, die sich an Betrieben beteiligen, wäre ein zusätzlicher starker Hebel um mehr Eigenkapital in Betrieben aufzubauen. Da derzeit am Kapitalmarkt wenig attraktive Veranlagungsformen zu finden sind, kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass zahlreiche Österreicherinnen und Österreicher bereit wären, einen Teil ihres Ersparten in aufstrebende Betriebe zu investieren. Eine Beteiligung als „Stiller Gesellschafter“ wäre dazu am besten geeignet, denn sie ist bei jeder Rechtsform des Betriebes möglich.

      „Die rückläufige Entwicklung der aktuellen Corona-Zahlen ist zufriedenstellend und mit den ab 19. Mai geplanten Lockerungsmaßnahmen geht es für die WKOÖ-Sparte Bank und Versicherung nun darum, auch beim Weg aus der Krise eine zentrale Rolle zu übernehmen. Gleichzeitig ist es aber auch notwendig, Handlungsfelder zu bearbeiten, die auch ohne Corona-Krise zukünftige Herausforderungen mit sich bringen. Zur Stärkung der Eigenkapitalbasis ist die Einrichtung eines Wagniskapitalfonds auf Bundesebene eine der zentralen Forderungen. Ähnlich dem Luxemburger Modell (SICAV) soll dieser geschlossene Fonds institutionellen und qualifizierten Privatanlegern zur Verfügung stehen, welche sich über diese Form an KMUs beteiligen können.“

      Spartenobfrau Michaela Keplinger-Mitterlehner

       

      Die Reaktivierung bzw. Neuauflage des sehr erfolgreichen Modells Startup-Hilfsfonds ist für die Generierung von privatem Kapital von enormer Bedeutung. Ähnlich wie beim Double-Equity-Programm der AWS fließt auch beim Startup-Hilfsfonds zuerst privates Kapital ins Unternehmen/Startup, welches dann vom Fonds verdoppelt wird. Auch hier sollen wieder entsprechende Mittel zur Verfügung stehen. Auf Landesebene sind bereits Instrumente zur Eigenkapitalstärkung von KMUs im Einsatz. Hervorzuheben sind hier insbesondere die Bürgschafts- und Beteiligungsmodelle der KGG & UBG (https://www.kgg-ubg.at/).

      Die OÖ Unternehmensbeteiligungsgesellschaft (UBG) stellt wirtschaftlich stabilen KMUs im Rahmen ihrer Beteiligungsmodelle bis zu 750.000 Euro an Eigen- bzw. Mezzaninekapital für Modernisierungs- und/oder Expansionsschritte zur Verfügung.

       

      „Mit den Instrumenten der KGG & UBG konnten im Beobachtungszeitraum 2015 bis 3/2021 bei einem eingesetzten Volumen von rd. 13 Mio. Euro an Eigenkapitalmitteln (EK-Garantien und Stille Beteiligungen) ein Investitionsvolumen von rd. 150 Mio. Euro ausgelöst werden. Bei den unterstützten Unternehmen konnte die Mitarbeiterzahl verdoppelt werden, in Summe sind es mehr als 1.000 Arbeitsplätze, welche geschaffen bzw. erhalten wurden.“

      Michaela Keplinger-Mitterlehner

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