Erzeugerpreise sinken

Seit ihrem Höhepunkt in der zweiten Jahreshälfte 2022 haben sich die Erzeugerpreise in der Industrie deutlich abgeschwächt. Im Juli gab es mit einer jährlichen Teuerungsrate von -1,3 Prozent sogar erstmals seit Anfang 2021 eine negative Inflationsrate. Trotz des Rückgangs liegen die industriellen Erzeugerpreise aber immer noch um rund 36 Prozent über dem Niveau von 2019.

Dass der Erzeugerpreisindex (EPI) nachgibt, liegt in erster Linie an den gesunkenen Energiepreisen, die zuvor maßgebliche Preistreiber waren. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau ist das jedoch nicht. Im Vergleich zum Jahresdurchschnitt 2019 lagen die Erzeugerpreise für Energie im Juni 2023 immer noch um 57 Prozent höher. Das Preisniveau der übrigen Gütergruppen hat sich zwar stabilisiert, ein ähnlich deutlicher Rückgang wie bei den Energiepreisen zeichnet sich aber noch nicht ab. Die Vorleistungsgüter, die Vorlaufindikator für die restliche Wertschöpfungskette sind, stagnieren bereits seit 12 Monaten.

Der Energiepreisschock vom Vorjahr hat die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe auf den Exportmärkten nicht nur kurzfristig auf Talfahrt geschickt. Noch nie schätzten Industrieunternehmen ihre Konkurrenzfähigkeit auf den Auslandsmärkten so niedrig ein wie aktuell.

Um eine Trendumkehr zu bewirken und den Standort dauerhaft zu stärken, benötigen die Unternehmen Energie-Versorgungssicherheit zu wettbewerbsfähigen Kosten. Dafür braucht es einen massiven Ausbau der erforderlichen Infrastruktur sowie eine deutliche Beschleunigung der Genehmigungsverfahren. Notwendig ist zudem ein allgemein investitionsfreundlicher Rechtsrahmen.

Grafik: Erzeugerpreise sind seit Jänner 2023 deutlich gesunken
Quelle: Europäische Kommission