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      Europas Industrie unter Druck: China zieht davon

      12. Mai 2025

      Während China seine Industrieproduktion massiv ausbaut, kämpft Europa mit einer anhaltenden Industrieschwäche. Die Wettbewerbsfähigkeit europäischer Standorte steht immer mehr auf dem Spiel.

      Die europäische Industrie gerät zunehmend unter Wettbewerbsdruck, insbesondere durch die dynamisch wachsenden Volkswirtschaften Asiens. Aktuelle Daten des Internationalen Währungsfonds zeigen, dass die Industrieproduktion in China seit Jahren stark wächst, während sie in anderen Wirtschaftsräumen stagniert: So lag im Oktober 2024 der Index der Industrieproduktion in China um 35,4 % über dem Vor-COVID-Niveau (Jänner 2019). Im Gegensatz dazu ist die Industrieproduktion in den vier größten EU-Volkswirtschaften – Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien („EU-4“) – noch immer um 7,2 % niedriger als vor der COVID-19-Krise.

       

      Hohe Energie- und Arbeitskosten

      Diese strukturelle Schwäche der größten europäischen Volkswirtschaften wirkt sich auch auf Wertschöpfungsketten aus, indem sie etwa die Nachfrage nach Vorleistungen dämpft. Das trifft auch österreichische Zulieferbetriebe spürbar. Insgesamt leidet die Wettbewerbsfähigkeit Europas und Österreichs unter hohen Energie- und Arbeitskosten, zunehmender Bürokratie, einseitigen Abhängigkeiten bei strategisch wichtigen Gütern sowie unter der zunehmenden industriepolitischen Aktivität wichtiger Handelspartner.

       

      Zusätzlich unter Druck kommen die Unternehmen am Standort Österreich durch die geplanten Maßnahmen der neuen deutschen Bundesregierung. Laut Koalitionsvertrag sollen sowohl Unternehmen als auch Haushalte durch eine Senkung von Stromsteuer und Netzentgelten dauerhaft um mindestens 5 Cent pro Kilowattstunde entlastet werden.

       

      „Überhöhte Energiepreise gefährden Industrieproduktion, Wohlstand, soziale Sicherheit und Arbeitsplätze in Oberösterreich. Vor allem die energieintensive Industrie ist massiv benachteiligt und braucht dringend Kostenmodelle, die Konkurrenzfähigkeit und Planungssicherheit bieten. Die Regierung darf nicht tatenlos zuschauen, wie Produktionsbetriebe schrittweise ins Ausland abwandern“,

      appelliert WB-Landesobfrau Doris Hummer.

       

      Wettbewerbsfähigkeit stärken – europäisch und national

      Um im globalen Vergleich zu bestehen, müssen die europäische und die österreichische Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit ausbauen. Für Österreich ist die im Regierungsprogramm verankerte Industriestrategie ein zentraler Hebel, den es klug in die künftige EU-Industriepolitik einzubetten gilt. Ein erster konkreter Schritt in diese Richtung: der „Made in Europe“-Bonus des Wirtschaftsministeriums, der darauf abzielt, die europäische Wertschöpfung durch die verstärkte Nutzung technischer Komponenten europäischer Herkunft zu erhöhen.

       

       

      Grafik: Entwicklung der Industrieproduktion
      Quelle: IWF
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