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      Gesundheitsschutz vor Datenschutz

      16. September 2021

      Einwände von Datenschützern und Vorbehalte in der Bevölkerung haben verhindert, dass die eCard als Zugangsschlüssel zu Zertifikaten (genesen, getestet, geimpft) eingesetzt werden konnte.

      Mag. Markus Raml, Obmann des Wirtschaftsbundes Linz-Stadt
      LIM KommR Ursula Krepp, Verwaltungsrätin in der Österreichischen Gesundheitskasse

      Auch der Plan, Covid-Infektionsdaten mit Sozialdaten zu verknüpfen scheiterte aus Datenschutzgründen. Damit hätte man den Status der Infizierten feststellen und daraus gezielt Maßnahmen ableiten können, etwa die Ermittlung und Information besonders betroffener Gruppen. Wichtig wäre etwa auch die Information, welche Gruppen sich impfen lassen und welche nicht, um diese ansprechen zu können, die notwendige Durchimpfung der Bevölkerung zu steigern. In den meisten Fällen geht es um allgemeine, nicht personenbezogene Erkenntnisse.

       

      Gesundheitsdaten sind zwar oft vorhanden, aber nur bei der Stelle, die diese sammelt. Das österreichische Gesundheitswesen ist bekanntlich zersplittert – Länder sind für Krankenanstalten zuständig, die Sozialversicherung für Medikamente, der medizinische Bereich für die Befüllung der elektronischen Gesundheitsakte (ELGA), auch die Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) des Gesundheitsministeriums sammelt und wertet Daten aus, etc.

       

      Auch viele behandelnde Ärzte tappen im Dunkeln, kennen Untersuchungsergebnisse und Medikationen Ihrer Patienten bei Fachärzten oder in Krankenhäusern nicht, da die Eingabe dieser Daten nicht verpflichtend ist. Daher kann die Wirksamkeit von teuren Behandlungen nicht immer beurteilt werden und Nebenwirkungen/Wechselwirkungen von Medikamenten bzw. etwaige Kontraindikationen bleiben möglicherweise unbeachtet – mit evtl. gesundheitlichen Folgeschäden für die Patienten.

       

      Hier wäre der Einsatz von künstlicher Intelligenz mit einem Warnhinweis – entweder schon bei der Verordnung beim Arzt oder spätestens bei der Ausfolgung des bedenklichen Medikaments in der Apotheke – ein riesengroßer Fortschritt. Für die Patienten, für die Wissenschaft und für das Gesundheitssystem.

       

      Diese jetzige mangelhafte Datenlage führt dazu, dass viele zentrale Fragen nicht zu beantworten sind, die für eine evidenzbasierte Versorgungsforschung, Gesundheitsplanung und -politik unabdingbar wären. Kurzfristig betrifft das die Bewältigung der Pandemie. Dauerhaft betrifft das etwa chronische Erkrankungen wie Herz-Kreislauferkrankungen oder Stoffwechselstörungen wie Diabetes und Übergewicht, die in Österreich auf dem Vormarsch sind. Diesem gefährlichen Trend könnte man gezielt und frühzeitig begegnen – hätte man die Daten und würde sie auch nützen.

       

       

      Vorteile einer gesammelten elektronischen Datenerfassung

      „Durch eine gesammelte elektronische Datenerfassung können gezieltere und raschere medizinische Maßnahmen bei Pandemien erfolgen. Das bietet mehr Sicherheit für Risikopatienten“,

      so LIM KommR Ursula Krepp, Verwaltungsrätin in der Österreichischen Gesundheitskasse.

       

      Die Qualitätssicherung von Gesundheitsmaßnahmen kann gewährleistet werden, eine automatische Überprüfung von Mehrfachmedikation auf Nebenwirkungen ist möglich.

       

      „Wir setzen uns für eine Sammlung und vor allem Auswertbarkeit der Gesundheitsdaten ein. Mit aussagekräftigen Daten werden evidenzbasierte Versorgungsforschung und somit eine bessere Gesundheitsvorsorge und Gesundheitspolitik möglich“,

      so Mag. Markus Raml, Obmann des Wirtschaftsbundes Linz-Stadt.

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