Zwischenzeitlich war der Gaspreis der EU sogar 10 Mal höher als in den USA. Marktteilnehmer gehen davon aus, dass der energiepreisbedingte Wettbewerbsnachteil auch in den kommenden Jahren nicht verschwinden wird. Die Futures weisen auf langfristig höhere Gaspreise hin. Damit droht Europa auch auf längere Sicht ein Wettbewerbsnachteil gegenüber den USA. Die enormen Preisunterschiede sind ein absoluter Standortnachteil, wenn es um Investitionsentscheidungen oder sogar Produktionsverlagerungen in Länder geht, in denen die Energiepreise deutlich niedriger sind. Die USA sind weniger energieabhängig als die EU und profitieren von der Entwicklung des Dollar.
Die heimische Wirtschaft ist eng mit der deutschen Wirtschaft verbunden. Die ab Jahresbeginn wirksamen Strom- und Gaspreisbremsen bei unserem Nachbarn sind für unsere Betriebe ein zusätzlicher innereuropäischer Wettbewerbsnachteil.
Es braucht rasch Schritte auf EU–Ebene, um den Betrieben Planungssicherheit zu geben und sie von den hohen Energiepreisen zu entlasten. Bis dahin aber ist nationales Handeln gefragt: Deutschlands Energiepreisbremsen bringen unsere Wirtschaft in Schieflage. Österreich muss mit einem Modell nachziehen, das dem deutschen im Hinblick auf materiellen Umfang, rasche Liquiditätswirksamkeit und unbürokratischem Zugang um nichts nachsteht.