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      Kneifel: „OÖ-Betriebe zahlen 400 Millionen Euro für Krankenstände!“

      2. November 2012

      „Während die Arbeitsunfälle dank AUVA-Aufklärungsarbeit immer seltener werden, steigt die Zahl von Freizeitunfällen und Kurzkrankenständen stetig“, warnt Oberösterreichs Wirtschaftsbunddirektor BR Gottfried Kneifel davor, dass die Krankenstandskosten von den heimischen Betrieben auf Dauer nicht mehr finanzierbar sein werden. In den vergangenen fünf Jahren hat sich die Krankenstandsquote um 17 Prozent erhöht. Kneifel verweist zudem auf den aktuellen Fehlzeitenreport, wonach die Kurzkrankenstände zwischen 2008 und 2011 von 358 Fällen je 1.000 Versicherte, auf 436 Fälle gestiegen sind. Allein die Kurzkrankenstände verursachen den Unternehmen Kosten zwischen 1,2 und 1,5 Milliarden Euro pro Jahr.

      In Oberösterreich zahlen die UnternehmerInnen jedes Jahr rund 400 Millionen Euro für Krankenstandstage, wobei die Folgekosten weitere 600 Millionen Euro betragen. Bei dieser Zahl sind viele Kurzkrankenstände gar nicht berücksichtigt, da von vielen Arbeitgebern erst ab einer Dauer von drei Tagen eine ärztliche Bestätigung verlangt wird. Die Nichterfassung vieler Kurzkrankenstände und der Trend zu immer kürzeren Krankenständen lassen auf eine noch weit-aus höhere Anzahl der tatsächlichen Krankenstandstage schließen. „Vor allem für die klein- und mittelständischen Betriebe stellen Krankenstandstage in organisatorischer und finanzieller Hinsicht eine große Herausforderung dar“, erklärt Kneifel. „Die Wirtschaft trägt mit der Entgeltfortzahlung in den ersten sechs Wochen die vollen Kosten für den Krankenstand der Dienstnehmer. Diese jährlich steigenden Kosten können die Betriebe nicht mehr alleine tragen. Eine Reform ist dringend notwendig.“

      Besonders erfreulich ist, dass die Arbeitsunfälle immer weniger werden. Im Jahr 2011 waren nur 3,7 Prozent von einem Arbeitsunfall betroffen. „Hier zeigt der aktuelle Fehlzeitenreport einmal mehr, dass die Unternehmen erfolgreich in die Arbeitssicherheit und in den Schutz ihrer ArbeitnehmerInnen investieren“, sagt Kneifel und weist darauf hin, dass die Unternehmen nicht nur die Beiträge zur Unfallversicherung für Arbeitsunfälle zahlen, sondern auch für Freizeitunfälle.

      „Durch die steigende Zahl der Freizeitunfälle entsteht daher eine unfaire Schieflage“, so Kneifel. „Die Unternehmer sehen sich hier mit jährlich steigenden Kosten konfrontiert. Eine Reform der Entgeltfortzahlung ist daher wichtiger denn je. Alternative Maßnahmen, wie Teilzeit-Krankenstand und eine Neuregelung der Abgeltung der Krankenkosten für Freizeitunfälle von Arbeitnehmern müssen offen diskutiert werden. Für die Zukunft muss außerdem eine faire Neuregelung durch die Einführung von Selbstbehalten geschaffen werden.“

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