Der Bedarf an qualifizierten Fachkräften steigt zunehmend an, wobei insbesondere Absolventen einer Lehrausbildung stark nachgefragt werden – das zeigen auch die aktuellen Arbeitsmarktdaten: Österreichweit gibt es mehr offene Lehrstellen als Lehrstellensuchende.
Es gilt jetzt Maßnahmen zu treffen, um die Berufsbildung insgesamt wieder attraktiver zu gestalten und das Image der Lehre in der Gesellschaft zu erhöhen. Unsere Lehrlinge sind die Meister der Zukunft. Die Berufsbildung ist wichtig für die Volkswirtschaft: Zum einen bilden Meister Lehrlinge aus, die unsere zukünftigen Fachkräfte sind, zum anderen wirkt sich die „Meisterqualifikation“ positiv auf die Karriere aus. Rund 700 Personen absolvieren pro Jahr in Oberösterreich eine Meister- oder Befähigungsprüfung. Diese verlangen hohe fachliche Expertise und sind nach dem nationalen Qualifikationsrahmen auf der gleichen Stufe wie ein Bachelorabschluss angesiedelt.
Die Lehre ist ein Erfolgsmodell und internationales Aushängeschild für den Wirtschaftsstandort Österreich. Die österreichischen Fachkräfte zählen seit Jahren wiederkehrend zu den Besten. Selbst bei Berufswettbewerben – Euro-Skills als auch World-Skills – stellen die österreichischen Lehrlinge ihre Fachkenntnisse und Fähigkeiten unter Beweis und können durch zahlreiche Medaillengewinne eine hohe Erfolgsbilanz vorweisen.
Für den Erwerb der Meister- oder Befähigungsprüfung ist keine verpflichtende Ausbildung vorgesehen, jedoch werden meistens kostenpflichtige Vorbereitungskurse besucht. Zwar gibt es vereinzelt Förderungen in den Ländern, jedoch haben die Kandidat:innen einen Selbstkostenanteil zu tragen.
Daher fordern wir, dass wie bei einem Studium die Ausbildung inklusive der Meister- und Befähigungsprüfung kostenlos sein muss. Der kostenlose Weg zur Meister- und Befähigungsprüfung bedeutet eine signifikante Stärkung der Berufsbildung und eine Gleichstellung zu Studenten. Dies führt gleichzeitig zu einer Aufwertung des Handwerks.
