• News & Events

      Keine Ergebnisse gefunden

    • Sonstige Informationen

        Keine Ergebnisse gefunden

      Alle Suchergebnisse anzeigen schließen

      Linzer Unternehmen brauchen Unterstützung bei Kostenexplosion und Arbeitskräftemangel

      23. September 2022

      Viele Unternehmen sind massiv von den astronomischen Energie-Kostensprüngen betroffen.

      Wenn die Entwicklung so weitergeht und keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, drohen nicht nur Produktionsdrosselungen, sondern es sind auch zigtausende Arbeitsplätze in Oberösterreich in Gefahr. Wie stark die Linzer Betriebe – quer durch alle Branchen – von dieser Kostenexplosion der Energiepreise betroffen sind, zeigen folgende Beispiele.

       

      Landtagsabgeordneter Michael Nell, MBA:

      „Ein Linzer Hotel zahlt derzeit 5,4 Cent netto pro kWh für den Strom. Den Vertrag für 2023 hat es zum Preis von 52,90 Cent netto pro kWh verhandelt. Das ist eine Verzehnfachung des Preises!“

      Auch die Kostensteigerung für die Wäsche ist ein Wahnsinn. Erste Wäschereien überlegen, die Mehrkosten für Energie auf die Wäsche-Rechnungen zu setzen. Manche Hoteliers überlegen die Öffnungszeiten zu reduzieren. Die Energiekosten dürfen nicht zu Lasten der Qualität gehen (Klimaanlagen, Heizung etc.)

      Vizepräsident der WKOÖ KommR Mst. Leo Jindrak:

      „Ein Tischlereibetrieb zahlt statt bisher EUR 100.000,- nun EUR 700.000,- pro Jahr für Strom. Bei einem derzeitigen Gewinn von EUR 200.000,- pro Jahr wäre dies im nächsten Jahr alleine durch die Mehrkosten von EUR 600.000,- für Strom ein Verlust von EUR 400.000,-.“

      „Auch der Personalmangel macht uns immer mehr zu schaffen. Die Demografie zeigt uns deutlich, dass wir auf eine immer größere Lücke bei den Arbeitskräften zusteuern. Es wäre volkswirtschaftlich sinnvoll, steuerlich Anreize für Mehrleistungen zu geben, statt den sinnlosen Verlust von Wertschöpfung durch den Arbeitskräftemangel in Kauf zu nehmen. Wenn zehntausende Arbeitsplätze nicht besetzt werden können, sollten Angestellte, die Überstunden und Mehrleistungen erbringen, steuerlich entlastet werden“,

      fordert Doris Lang-Mayerhofer, Stadträtin der Stadt Linz ein steuerliches Umdenken in Zeiten des Arbeitskräftemangels.

       

      Wir haben sehr wohl noch Potential bei älteren Arbeitnehmern. Hier brauchen wir einen Paradigmenwechsel im Steuersystem – wer mehr und länger arbeitet soll deutlich weniger Steuern zahlen. Das große Potential bei älteren Mitarbeitern muss genutzt werden. Nur 54 % der > 54-Jährigen sind hierzulande in Beschäftigung. Auch wer in der Pension dazuverdient, soll mehr davon profitieren.

      Auch das Potential von Frauen darf nicht ungenutzt bleiben. 55 % der Hochschulabsolventen sind Frauen. Trotzdem sind 73 % der Frauen im Alter von 25 – 49 Jahren mit Kindern unter 15 Jahren nur in Teilzeitbeschäftigung. Ein qualitativer, flächendeckender Ausbau der Kinderbetreuung mit bedarfsgerechten Öffnungszeiten ist notwendig.

      Mag. Markus Raml, WB-Bezirksobmann fasst zusammen und fordert:

      „Die Situation insgesamt ist für unsere Unternehmen inzwischen dramatisch. Wenn die Kosten weiter steigen und keine politischen Maßnahmen ergriffen werden, um Unternehmerinnen und Unternehmer zu entlasten, werden heimische Produkte und Dienstleistungen bald nicht mehr konkurrenzfähig sein und zahlreiche Betriebe ihre Produktion zurückfahren oder sogar ganz abdrehen müssen. Es darf dabei keine Denkverbote geben – wichtig ist, Lösungen zu finden. Auch Nutzen (Wirksamkeit) und Kosten der Sanktionen gegen Russland müssen hinterfragt werden dürfen. Wir müssen darauf achten, dass unsere Wirtschaft nicht gefährdet wird und Arbeitsplätze verloren gehen.“

       

      Foto: Mag. Markus Raml, Wirtschaftsbund-Bezirksobmann Linz
      Schließen