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      Lohnnebenkosten belasten Unternehmen und Standort

      21. Dezember 2023

      In kaum einem anderen EU-Land zahlen Arbeitgeber mehr Lohnnebenkosten als in Österreich.

      Die Lohnnebenkosten sind, oft unbemerkt für die Arbeitnehmer:innen, vom Unternehmen zusätzlich zu den Gehältern für ihre Beschäftigten zu entrichten. Sie umfassen unter anderem Sozialversicherungsbeiträge sowie Kommunalsteuern und machen in Österreich knapp 27 Prozent der gesamten Arbeitskosten aus. Zum Vergleich: In Deutschland belaufen sie sich auf nur 23 Prozent der Arbeitskosten. Österreich hatte damit 2022 den fünfthöchsten Lohnnebenkostenanteil an den Arbeitskosten in der EU und verschlechterte seine Position im Zeitvergleich: 2012 hatte Österreich bloß die achthöchste Lohnnebenkostenbelastung in der EU.

       

      Hohe Lohnnebenkosten sind ein negatives Standort-Signal. Für Unternehmen sind Standorte mit niedrigeren Produktionskosten im Verhältnis zur Produktivität tendenziell attraktiver.

       

      Die Lohnnebenkosten treiben die Arbeitskosten mit an, letztere steigen in Österreich deutlich steiler an als die Produktivität. Das Verhältnis der Arbeitskosten zur Produktivität zeigen die Lohnstückkosten. Diese legen laut der aktuellen OeNB-Konjunkturprognose in Österreich um durchschnittlich 5,8 Prozent jährlich im Zeitraum 2023 bis 2026 zu. Das sind um 2,1 Prozentpunkte mehr als im Euroraum.

       

      Aufgrund hoher Lohnabschlüsse und einer Produktivitätsentwicklung, die mit diesen nicht Schritt hält, sinkt die Wettbewerbsfähigkeit. Für Österreich wird für den Zeitraum 2023 bis 2026 ein steiler Anstieg der Lohnstückkosten prognostiziert, der mit einem Rückgang der preislichen Wettbewerbsfähigkeit und einem Verlust an Marktanteilen einhergehen dürfte. Die Lohnnebenkosten stellen einen wesentlichen Kostenfaktor für die Unternehmen dar. Daher gilt es, sämtliche finanzielle Spielräume für eine Senkung der im internationalen Vergleich hohen Lohnnebenkosten auszuschöpfen sowie neue Potenziale durch Kostenwahrheit und Strukturreformen zu schaffen.

       

       

      Grafik: Österreich hat fünfthöchsten Lohnnebenkostenanteil in der EU
      Quelle: Eurostat
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