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      Mit kräftigem Schub aus Lockdown hinausstarten

      13. Januar 2021

      Handwerks- und Gewerbeobmann Pecherstorfer erneuert angesichts schwacher Konjunktur Forderung nach Handwerkerbonus als KMU-Turbo

      „Die oberösterreichischen Gewerbe- und Handwerksbetriebe blicken alles andere als optimistisch in die nächste Zukunft“, fasst Michael Pecherstorfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKOÖ, die aktuelle Konjunkturbeobachtung der KMU Forschung Austria zusammen. Pandemie-bedingt erwarten im 1. Vierteljahr 2021 40 Prozent der fast 54.000 Gewerbe- und Handwerksbetriebe Rückgänge bei Umsätzen und Auftragseingängen und nur 13 Prozent Zuwächse. Auch ein Blick auf das letzte Quartal des Vorjahres unterstreicht die schwierige Situation. Demnach beurteilten 38 Prozent die Geschäftslage mit schlecht und nur 19 Prozent mit gut.

      Vor diesem alles andere als erfreulichen Hintergrund fordert Spartenobmann Pecherstorfer „kräftige und echte Impulse für den konsumnahen wie für den investitionsgüternahen Bereich“. Knackpunkt für das Gewerbe und Handwerk sei nämlich die herrschende Konsum- und Investitionszurückhaltung vor allem von privater Seite. Laut Wirtschaftsforscher ist der Privatkonsum im letzten Jahr um über 8 Prozent eingebrochen.

       

      „Es ist zu befürchten, dass angesichts hoher Unsicherheit, hoher Arbeitslosigkeit und hohen Kurzarbeitszahlen und damit weniger verfügbarem Einkommen mit Investitionen wie Privatausgaben zugewartet wird. Das schmälert Umsätze wie Auftragspolster unserer Betriebe weiter.“

      Als wichtige Unterstützung, um über die Zeiten des Lockdowns zu kommen, sieht Pecherstorfer die Bundeshilfen wie Corona-Kurzarbeit, Fixkostenzuschuss und Verlustersatz sowie den Umsatzersatz, der ab Ende Jänner auch für indirekt betroffene Betriebe (Lebensmittelgewerbe, Textilreiniger etc.) beantragt werden kann. „Auch die Investitionsprämie des Bundes, die Gemeindepakete und das 1,2-Mrd.-Euro-Investitionspaket des Landes sollten für einen nachhaltigen Start aus dem Lockdown sorgen“, hofft Pecherstorfer.

      Investitionen mit Konsumentenbonus/Handwerkerbonus kräftig ankurbeln
      „Damit die Investitionen vor allem im Privatbereich möglichst rasch anspringen, braucht es einen kräftigen Schub“, so Pecherstorfer. „So wie sich die Investitionsprämie des Bundes als idealer Impuls entpuppt hat, sollte auch der Handwerkerbonus, der richtigerweise Konsumentenbonus genannt werden muss, den Investitionen im Privatsektor ein gehörigen Schwung verleihen.“ Denn der Konsumenten-/Handwerkerbonus — Entfall der Umsatzsteuer gegen Vorlage einer Professionistenrechnung — erzeugt einen klaren Mehrwert für Private. Gewinner ist auch der Staat, denn die Aktion spült gleich viel, wenn nicht mehr Steuern in die Kassa des Finanzministers, abgesehen vom Mehr an Sozialversicherungsabgaben wegen des Eindämmens des gewerbsmäßigen Pfuschs.

      „Und nicht zuletzt profitieren auch unsere Gewerbe- und Handwerksbetriebe, vor allem die kleinen und mittleren draußen auf dem Land“, nennt Pecherstorfer den dritten Vorteil. Wenn die Mehrwertsteuer entfällt, geht nämlich der Private mit kleineren Aufträgen eher zum Handwerksbetrieb. „Diese Kleinaufträge sind gerade in Rezessionszeiten mehr als nur ein Zubrot“, so Pecherstorfer. Je nach Breite des Bonus profitieren nicht nur die Baubranchen im engeren Sinn, sondern auch andere Handwerke — vom Platten- und Fliesenleger über Metalltechnik bis hin zu den Gärtnern.

       

      „Der Konsumenten-/Handwerkerbonus sollte den nötigen Rückenwind geben, um gestärkt und widerstandsfähiger in die Nach-Corona-Zeit hineinzustarten.“

      Konsumenten-/Handwerkerbonus wirkt: 1 Förder-Euro = 6 Euro Arbeitsleistung
      Beim Konsumenten-/Handwerkerbonus entfällt gegen Vorlage von Professionistenrechnungen die Mehrwertsteuer. Trotz starker Hebelwirkungen und nachhaltiger Konjunktureffekte ist er 2017 ausgelaufen. Laut Berechnungen der Bausparkassen wurden von Anfang 2016 bis Ende Mai 2017 Arbeitsleistungen in Höhe von rund 211,5 Mio. Euro ausgelöst, bei einer Förderhöhe von lediglich 33,5 Mio. Euro. 1 Förder-Euro hat also mehr als 6 Euro Arbeitsleistung bewirkt.

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