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      Nein zum Plastikpfand

      29. Januar 2021

      Bestehendes Abfallsystem ausbauen statt zerstören.

      Die EU gibt zahlreiche Recycling- und Sammelquoten in der Abfallwirtschaft bis 2030 vor. Eine davon ist eine 90%-ige Sammelquote für Einweg-Kunststoffgetränkeflaschen (PET-Flaschen) bis 2029. Dabei haben PET-Flaschen lediglich einen Anteil von fünf Prozent des gesamten Plastikmülls und spielen eigentlich eine Nebenrolle bei diesem Thema.

       

      Die Einführung eines Plastikpfands würde allerdings kleine Betriebe (z.B. kleine Lebensmittelhändler, Bäcker, usw…) hart treffen. Einer Studie von Economica zufolge geht man von 10.500 € Mehrkosten pro Betrieb aus. Diese sind auf zusätzlichen Zeitaufwand (Personalkosten), Kosten für Rücknahmeautomaten und Lager- und Logistikkosten zurückzuführen. Zusätzlich entstehen hygienische Probleme, da Abfälle neben Lebensmittel gelagert werden müssen. Derzeit liegt die Sammelquote in Österreich bei 70 % – einige Bundesländer erfüllen bereits 90 %. Ministerin Gewessler versucht, die Quote durch ein verpflichtendes PET-Flaschen-Pfand System zu erreichen.

       

      „Die Einführung eines Pfandsystems würde das Greislersterben weiter befeuern und kleinen Betrieben schaden. Und auch eine angedachte Ausnahme für Rückgabestellen für kleine Betriebe wäre nicht zielführend, da so wiederum die Kundenströme hin zu den großen Lebensmittelketten gelenkt werden.“

      Präsidentin Doris Hummer

       

      Im heutigen Landtag wurde daher ein Dringlichkeitsantrag eingebracht, dass folgende Punkte im Sinne einer ressourcenschonenden und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft mitgedacht werden:

      • eine einheitliche Sammelstruktur nach dem Vorbild Oberösterreich mit besonderem Augenmerk auf die „Gelben Sack/Tonne-Sammlung“ für Verpackungsmaterial etablieren,
      • ein Konzept zur Stärkung kleinerer Betriebe ausarbeiten, um die Nahversorgung im ländlichen Raum nicht zu gefährden, sondern zu fördern und nachhaltig abzusichern und
      • darauf hinwirken, dass Verpackungen ökologischer und recyclingfreundlicher gestaltet werden.

       

      Durch das Plastikpfand als Einzelmaßnahme werden weder die EU-Quoten erreicht, noch ein nachhaltiger Entsorgungskreislauf erzielt. Zudem ist die Einführung eines Parallelsystems immer mit hohen Kosten und enormen Mehraufwand verbunden.

       

      „Das Ziel besteht darin, Plastik nachhaltig und gesamtheitlich zu reduzieren. Der Konsument soll dabei stärker miteinbezogen werden, um Awareness für eine korrekte Mülltrennung zu erzielen. Wir schonen damit die Umwelt und schaffen ein nachhaltiges Entsorgungssystem, ohne die heimische Wirtschaft zu belasten. Eine bessere Alternative zum Pfand wäre, das bereits bestehende Sammelsystem auszubauen.“

      Präsidentin Doris Hummer

       

      „Wir begrüßen den Dringlichkeitsantrag des OÖ-Landtags an die Regierung zum Thema Pfandsystem. Es sollten österreichweit von der Regierung alle Maßnahme für ein Sammelsystem wie das Gelber Sack-Holsystem ausgeschöpft werden, um die geforderte EU-Quote bis 2030 erfüllen zu können. In drei Bundesländern wird dies bereits jetzt schon erfolgreich erreicht.“

      Wolfgang Benischko, Spartenobmann-Stv. Handel

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