Schwierige Zeiten für Gewerbe und Handwerk
4. Oktober 2022
Energie und Materialien so teuer wie noch nie
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4. Oktober 2022
Energie und Materialien so teuer wie noch nie
Die hohen Energiepreise, die Teuerungen bei Materialen, Lieferkettenprobleme und Arbeitskräftemangel drücken auf die Stimmung der oö. Gewerbe- und Handwerksbetriebe.
Michael Pecherstorfer, Obmann der Sparte Gewerbe und Handwerk in der WKOÖ, berichtet von Strompreisen, die sich für die Unternehmen verzehnfacht haben. Auch gibt es Unternehmen, die keinen Stromlieferanten mehr finden. Vormaterialien und Zwischenprodukte sind zum Teil nicht zeitgerecht oder nur zu hohen Preisen zu haben. Diese Preissteigerungen können nicht in den Verkaufspreisen einkalkuliert werden. Darüber hinaus suchen viele Betriebe seit Monaten händeringend Arbeitskräfte.
Dennoch bleibt Pecherstorfer zuversichtlich:
„Wir werden eine breite Unterstützung auf nationaler und europäischer Ebene brauchen, bis sich die Teuerungen auf ein vernünftiges Maß eingependelt haben und bis Konsum- und Investitionsbereitschaft wieder zurückkehren. Aber mit Mut und Zuversicht ist das zu meistern.“
Vom Energiekostenzuschuss für Unternehmen, der vergangene Woche im Ministerrat beschlossen wurde, erwartet Pecherstorfer die dringend benötigte Entlastung.
„Das ist ein richtiger erster Schritt, dem weitere folgen müssen. Ganz wichtig wird sein, dass das Geld rasch bei den Unternehmen ankommt und die Unterstützung ausreichend dotiert ist“,
so Pecherstorfer.
Die Betriebe gehen aufgrund dieser schwer kalkulierbaren Ausgangslage mit viel Unsicherheit in die nächsten Monate. Das zeigt sich auch in der aktuellen Konjunkturerhebung der KMU Forschung Austria für das 4. Quartal:
Demnach erwarten nur noch 21 Prozent der Betriebe ein Plus bei Auftragseingängen bzw. Umsätzen (Vorjahr: 27 Prozent), aber 33 Prozent Rückgänge (Vorjahr: 12 Prozent). Mit Ausnahme der Gewerbesegmente Kreativ/Design sowie Lebensmittel, die noch leicht positiv gestimmt sind, erwarten alle anderen Bereiche teils kräftige Rückgänge bei Umsätzen und Auslastung. Besonders schlecht sind die Erwartungen im Baugewerbe, wo 39 Prozent der Betriebe mit einem Sinken der Auftragseingänge rechnen, im Bereich Holz/Kunststoff, wo 41 Prozent Rückgänge erwarten, und im Bereich Kfz/Mechatronik, wo fast die Hälfte der Betriebe (47 Prozent) von einem Minus bei Umsätzen und Aufträgen ausgeht.