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      Situation am Stahlmarkt spitzt sich weiter zu

      28. April 2021

      Preissteigerungen um bis 130 Prozent und Lieferengpässe dominieren das Marktgeschehen — Entspannung nicht in Sicht.

      Coronabedingte Kurzarbeit und Produktionsausfälle in widersprüchlicher Kombination mit boomenden Märkten in Übersee, in Amerika und auch in Europa sorgen aktuell für generelle Turbulenzen in der Rohstoffversorgung. Stark steigende Preise und Versorgungsengpässe dominieren aktuell das Marktgeschehen. Besonders massiv davon betroffen ist der Stahlmarkt.

       

      „Durch eine verschlechternde Versorgungssituation einerseits und stark steigende Preise andererseits spitzt sich die Situation in diesem Bereich weiter zu. Die Versorgung durch die Stahlwerke verschlechtert sich insofern, weil China als weltgrößter Stahlexporteur aufgrund der dort vorherrschenden guten Konjunktur inzwischen zum Stahlimporteur geworden ist.“

      Norbert Thumfart, Vorstandsvorsitzender der ARGE Stahl- und Metalldistribution Österreich.

       

      Thumfart: Verknappung wie Preisentwicklung dürften weitergehen
      „Der österreichische Handel leidet darunter, dass teilweise vom Produzenten bereits zugesagte Liefermengen gekürzt werden, Liefertermine teilweise massiv verzögert sind oder Lieferungen sogar zur Gänze ausfallen“, erklärt Thumfart. Dies führt dazu, dass beim lagerhaltenden Handel die Bestände bereits auf einem historischen Tiefstand stehen, woraus wiederum negative Auswirkungen auf die Lieferbereitschaft resultieren.

      Durch erheblichen Probleme bei einigen Stahlwerken bzw. Stahlkonzernen besteht die Gefahr eines Produktions- bzw. Lieferausfalls, wodurch es durch diese zusätzlich fehlenden Mengen zu einer massiven Verknappung in Mitteleuropa kommen würde — mit aktuell noch unabsehbaren Folgen. Der Stahlhandel ist grundsätzlich mit sprunghaft steigenden Preisen konfrontiert. Die Preise sind in den letzten Monaten im Jahresvergleich je nach Produktgruppe um über 130 Prozent gestiegen, was keine europäische, sondern eine weltweite Entwicklung ist. In bestimmten Produktsegmenten belaufen sich die Lieferzeiten schon auf mehr als 6 Monate. Viele Stahlwerke sind seit einigen Wochen „außer Markt“, d. h. sie geben weder Preise noch Mengeninformationen bekannt.

      Aufgrund dieser volatilen Situation kann den Stahlverarbeitern nur geraten werden, in den Verträgen mit ihren Kunden Preisgleitklauseln vorzusehen, um so weitere Preisanstiege kompensieren zu können. Weiters sind auch aktive Gespräche mit den Lieferanten betreffend des 2. Halbjahres anzuraten. Thumfarts Ausblick in die nähere Zukunft:

      „Aus heutiger Sicht spricht vieles dafür, dass sowohl die Verknappung als auch die Preisentwicklung weitergehen dürften. Bei einigen Produktgruppen könnte es zu einer eklatanten Unterversorgung kommen.“

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