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      Stahlhandel von explosionsartiger Stahlpreisentwicklung überrascht

      25. Januar 2021

      Norbert Thumfart, Vorsitzender ARGE Stahl- und Metalldistribution: „Preise um mehr als 60 Prozent gestiegen, weitere Anstiege erwartet“

      Die Preisentwicklung der Stahlprodukte in Europa hat auch vor dem österreichischen Stahlhandel nicht Halt gemacht. Stark betroffen davon sind der lagerhaltende Stahlhandel und die Stahl-Service-Center, die als Bindeglied zwischen Stahlwerken und stahlverarbeitenden Betrieben fungieren. Nach Preisrückgängen im Zuge des ersten Lockdowns und kontinuierlichen Preissteigerungen bis Dezember 2020 wurde der Stahlhandel durch die Preisexplosion Mitte Dezember bis Jänner eiskalt erwischt.

      Die aktuelle Situation findet ihre Begründung in:

      • Einer boomenden Konjunktur in China und dortigen Maßnahmen wie Schrottexportverbot — China wurde vom Stahlexporteur zum Stahlimporteur
      • Einer sich relativ rasch erholenden Automobilbranche
      • EU-Schutzmaßnahmen für Stahlprodukte insbesondere Quotenregelungen und Strafzölle
      • Geringere Kapazitäten der europäischen Stahlindustrie durch abgestellte Hochöfen
      • Extrem gestiegene Schrott- und Rohmaterialpreise
      • Teilweise Versorgungsengpässe und längere Lieferzeiten bei bestimmten Produkten und Gütern

       

      „Die Preise sind in den letzten sechs Monaten teilweise um mehr als 60 Prozent — bei bestimmten Produktgruppen um bis zu 90 Prozent — gestiegen und nach Ankündigungen der produzierenden Werke sind weitere Preisanstiege beabsichtigt, die aus betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten an den Kunden weitergegeben werden müssen.“

      „In extremen Zeiten wie diesen ist es für unsere Kunden unumgänglich, alle zur Verfügung stehenden Möglichkeiten, wie zum Beispiel die Preisgleitklausel, im Geschäftsalltag zu nutzen, um die Materialversorgung sicherzustellen“, empfiehlt Thumfart weiter. Neben den extremen Preissteigerungen kommt es in einzelnen Produktbereichen zu Versorgungsengpässen und stark ansteigenden Liefer- und Produktionszeiten, die eine kurzfristige Versorgung erschweren bzw. unmöglich machen können.

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