Der Wirtschaftsstandort Österreich ist weiterhin unter Druck. Laut Herbstprognose der Europäischen Kommission hat sich Österreich 2023 im Vergleich zu den anderen EU-Mitgliedsstaaten tendenziell etwas schlechter entwickelt als im Frühjahr erwartet. Eine Vorausschau auf 2024 legt nahe, dass sich an dieser Situation nichts ändern wird. Im EU-Vergleich wird Österreich heuer insbesondere bei Wettbewerbsindikatoren wie Lohnstückkosten-, Investitions- und Exportentwicklung, aber auch bei der Veränderung der Arbeitsproduktivität zurückfallen. Gleiches gilt für die Inflationsrate.
Im Vergleich mit den anderen EU-Staaten verschlechtert sich Österreich – relativ zu 2023 – bei 10 Indikatorenplatzierungen, kann bei 4 Indikatoren die Position halten und verbessert sich lediglich bei 3 Indikatoren.
Zu sehr starken Rückfällen Österreichs kommt es insbesondere bei den Wettbewerbsindikatoren. Die heimische Lohnstückkostenentwicklung verschlechtert sich um 7 Plätze auf Rang 25, beim Exportwachstum rutscht Österreich um 6 Plätze auf Rang 16 ab und bei der Investitionsentwicklung kommt es zu einem Rückfall um 4 Plätze auf Rang 25. Auch werden 2024 lediglich für vier EU-Staaten eine höhere Inflation prognostiziert als für Österreich (Rang 22).
Zu merkbaren Rangverbesserungen kommt es 2024 nur bei der Erwerbstätigenentwicklung. Hier belegt Österreich Rang 9 (2023: Rang 18).
Um Österreichs Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, braucht es eine Palette an Maßnahmen, die bei rasch spürbaren Entlastungen von Unternehmen ansetzt, aber auch gezielte Wachstumsimpulse setzt, zur Arbeitsplatz-Sicherung beiträgt und die Transformation ermöglicht. Dazu zählen u.a. leistbare Arbeitskosten, wettbewerbsfähige Energiepreise, geringere bürokratische Lasten, unternehmerische Investitionsanreize sowie die Mobilisierung von heimischen und ausländischen Menschen für den österreichischen Arbeitsmarkt.