Auch wenn immer mehr Tätigkeiten von Computern und Robotern übernommen würden – bei einem Wasserrohrbruch, einem Heizungsdefekt oder einer kaputten Autokupplung werde man auch in Zukunft einen Spezialisten aus Fleisch und Blut für eine zufriedenstellende Reparatur benötigen. Der Fachkräftemangel sei absehbar, denn in den kommenden Jahren erwarten Experten wegen der geburtenschwachen Jahrgänge einen akuten Lehrlingsmangel. Kneifel: „Deshalb muss alles unternommen werden, um das Image und das Ansehen der handwerklichen Berufe zu heben. Sie sind das Rückgrat unserer Wirtschaft und haben sich mehr Wertschätzung verdient.“
Ganz konkret sollte man in der öffentlichen Meinung Fachkräfte auf eine Stufe mit Maturanten stellen und Personen mit Meisterprüfung verdienten die gleiche Anerkennung wie Akademiker. Auch Facharbeiter müssten heutzutage ständig im Training bleiben und auch dazulernen. Weiterbildung sei für diese Gruppe unserer Bevölkerung unverzichtbar. Generell kritisiert Kneifel die sozialdemokratische Anschauung, den Bildungsstand eines Landes nur an der Zahl der Maturanten und Akademiker zu messen. „In Wahrheit brauchen wir die einen genauso wie die anderen“, ist Kneifel überzeugt.