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      Wirtschaftspolitische Schwerpunkte für Österreich – Das bringt den Aufschwung nach dem Corona-Tief

      7. Januar 2021

      Pressekonferenz mit Landesobfrau Doris Hummer und Landesgeschäftsführer Wolfgang Greil zum Thema "Wirtschaftspolitische Schwerpunkte für Österreich – Das bringt den Aufschwung nach dem Corona-Tief".

      2020 war ein sehr herausforderndes Jahr für unsere Wirtschaft. Für die Interessensvertretung war es vor allem ein arbeitsreiches Jahr. Dank der vielen von uns verhandelten Maßnahmen von der Kurzarbeit, über die Stundungen und Garantien bis hin zum Umsatzersatz konnten wir einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise leisten. Dem Wirtschaftsbund ist es gemeinsam mit seinen Funktionärinnen und Funktionären, die ihre eigenen Unternehmen zu managen hatten, gelungen, die notwendigen Forderungen und Informationen auf Bundes- und Landesebene einzuspielen und vieles davon wurde auch umgesetzt. Darüber hinaus waren Maßnahmen wie zB. „lieferservice.regional“ oder die Digitalisierungsförderungen eine große Hilfe für die Betriebe.

       

      Die COVID-19-Krise hat Österreichs Wirtschaft in eine neue Zeit katapultiert. Mehr als jedes zweite Unternehmen ist massiv von der Corona-Krise betroffen – die Unternehmerinnen und Unternehmer sehen aktuell skeptisch und mit Sorge in die Zukunft. Denn wir stecken noch mitten in der Wirtschaftskrise und der Weg bis Ostern bzw. bis zum Sommer wird noch ein steiniger. Seit dem ersten Lockdown am 16.3.2020 bis zum Jetzigen – der nun voraussichtlich bis 24.1.2021 dauern wird – sind zehn Monate vergangen. Viele Betriebe mussten 13 von 40 Wochen schließen, es fehlt ihnen ein Drittel ihres normalen Geschäftsvolumens. Besonders der Handel, körpernahe Dienstleister und die Eventbranche sind stark betroffen. Ebenso die Gastronomie sowie der Tourismus, aber auch die Transportbranche müssen kämpfen, da sie von März bis Mai sowie von November bis Jänner mit starken Umsatzeinbußen oder völlig von einer Schließung betroffen waren und sind.

       

      Aktuelle Umfragewerte:

      Eine von IMAS durchgeführte Studie (Archiv-Nr. 220073) stellt die aktuelle Situation und Stimmungslage der Unternehmerinnen und Unternehmer in dieser besonderen Situation der Corona-Krise dar. Abgefragt wurden 600 UnternehmerInnen in Österreich, wie sie die Entwicklung des wirtschaftlichen Lebens für 2021 sehen, wie zufrieden sie mit der Bundesregierung und den Hilfsmaßnahmen an sich waren, wie sehr sie von der Krise betroffen waren und wie die allgemeine Stimmung ist.

       

      Ergebnisse der IMAS-Umfrage:

      • 36% – Mehr als ein Drittel der Unternehmer blickt mit Sorge in die Zukunft
      • 86% erwarten Veränderungen des wirtschaftlichen Lebens
      • 71% sehen Maßnahmen der Bundesregierung sehr richtig/einigermaßen richtig
      • 81% halten speziell den Umsatz-Ersatz für Betriebe für sehr / eher sinnvoll

      Im Durchschnitt liegt der Umsatzrückgang der betroffenen Betriebe bei 40%

       

      Oberstes Ziel aller Maßnahmen: Unternehmen und damit Arbeitsplätze sichern

      Millionenschwere Stundungen lasten auf unseren Unternehmen. Wenn diese im ersten oder zweiten Quartal 2021 fällig werden, dann besteht die Gefahr von Liquiditätsproblemen für viele Betriebe. Das muss unbedingt verhindert werden, da dadurch viele Familienbetriebe und somit auch Arbeitsplätze gefährdet wären.

       

      Unser Auftrag: Wirtschaft stärken – damit die Zuversicht zurückkehrt!

      Aber es gibt auch positive Ausblicke und Grund für Optimismus. Denn mit der Investitionsprämie (Anm: vom WB bereits vor der Coronakrise gefordert) wurden bereits 6 Mrd. Euro an Investitionen ausgelöst. Das zeigt ebenso Zukunftsvertrauen, wie die ungebrochene Lust auf das Unternehmertum, denn die Gründerzahlen sind sogar leicht höher als 2019.

      Der Strukturwandel hin zur Digitalisierung und Ökologisierung hat Fahrt aufgenommen. Das zeigen die Förderprojekte vom Land OÖ mit der WKOÖ.

      Pro Woche begleiten die WKOÖ so viele Digitalisierungsprojekte – wie 2019 im ganzen Jahr!

      Auch der Arbeitsmarkt in OÖ hat Dank der Kurzarbeit die Krise bis jetzt gut bewältigt. Trotz höherer Arbeitslosigkeit gibt es nach wie vor viele offene Stellen in OÖ.

      Genau diese Punkte gilt es nun durch ein nachhaltiges Wirtschaftsprogramm zu stärken:

       

      Wirtschaftspolitische Schwerpunkte
      Unsere Resilienz und Wachstumsstrategie

      1. Eigenkapitalbildung steuerlich begünstigen
      2. Strukturwandel am Arbeitsmarkt unterstützen
      3. Innovation und Digitalisierung forcieren
      4. Export mit offenen Märkten und Regionalität stärken

       

      1. Eigenkapital = Liquidität = Resilienz
        Ein wichtiges Learning aus der Krise ist die viel zu geringe Eigenkapitaldecke und damit die mangelnde Krisenfestigkeit unserer Betriebe in Österreich.

      Mit einem Beteiligungsfreibetrag – das heißt einem steuerlichen Anreiz für Investoren und private Anleger, in heimische Unternehmen zu investieren – käme frisches Geld punktgenau dort an, wo es gebraucht wird, bevor es zu gravierenden Liquiditätsproblemen führt.

       

      OÖ Betriebe brauchen JETZT eine Stärkung der finanziellen Resilienz. Das ist das große Learning aus der Covid-19 Krise. Wir brauchen eine Steuerpolitik, die Investitionen fördert, Innovationen ermöglicht, Eigenkapital schafft und unsere differenzierte Wirtschaftsstruktur stärkt.

       

      Finanzexperten bestätigen aus ihren täglichen Erfahrungen, dass vor allem Kleinst- und Kleinbetriebe massive Schwierigkeiten mit der Liquidität haben.

      Dabei geht es vor allem um Erleichterungen von Rahmenbedingungen zum Zugang von Eigenkapital, wie zum Beispiel:

      • Steuerliche Begünstigung der Eigenkapitalbildung – beziehungsweise Gleichsetzung mit Fremdkapital (Fiktive Eigenkapitalzinsen)
      • Absicherung der Beteiligung von Privaten durch staatliche Garantien bis zu 100.000€
      • Ausbau von Abschreibungsmöglichkeiten für Investoren – wie z.B. die Schaffung eines Beteiligungsfreibetrag. Privatpersonen sollen demnach bis zu 100.000 Euro über fünf Jahre steuerlich absetzen können. Vergleichbare Regelungen gibt es derzeit in elf EU-Ländern.
      • Umsetzung der KöSt-Senkung und Abschaffung der Mindest-KöSt
      • Schaffung eines Double Equity Fonds zur Finanzierung innovierender Betriebe (das am Kapitalmarkt durch den Betrieb selbst beschaffte Eigenkapital wird durch den Staat verdoppelt; ein Abschichtungsmodell verhindert langfristigen Staatsbesitz)

       

      1. Strukturwandel am Arbeitsmarkt unterstützen

      Durch die Krise hat sich die Unternehmenswelt verändert, Digitalisierung ist ein Treiber dieser Veränderung. Die Diskrepanz zwischen den nachgefragten Qualifikationen und jenen der Arbeitssuchenden wird immer größer.

      17.000 offene Stellen trotz deutlich höherer Arbeitslosigkeit zeigen dieses Dilemma.

       

      Es braucht daher eine Arbeitsmarktpolitik, die:

      • den Faktor Arbeit entlastet (mehr Netto vom Brutto) und damit Arbeitslosigkeit noch unattraktiver macht
      • neue Ausbildungsformen wie die Duale Akademie unterstützt
      • Arbeitsplatznahe Qualifizierungsmaßnahmen anbietet, die mit der sich rasant verändernden Wirtschaft mithalten.

       

      Derzeit hat Oberösterreich eine Arbeitslosenquote von 7,3% (Österreichschnitt: 11,0%). Oberösterreich weist die niedrigste Arbeitslosenquote aller österreichischen Bundesländer auf. Die Arbeitslosigkeit liegt weiterhin deutlich über dem Vorjahresniveau und das, obwohl das Instrument Kurzarbeit einer noch höheren Arbeitslosenquote entgegenwirkt.

       

      Der Fachkräftemangel wird nach der Krise wieder unser größter Bremsklotz für einen Konjunkturaufschwung sein.

       

      1. Innovationen und Digitalisierung forcieren

      Es braucht eine massive Ausweitung der Digitalisierung und Innovationskraft.

      Die digitale Transformation verändert Wirtschaft und Gesellschaft in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Vor diesem Hintergrund stehen Unternehmen vor zahlreichen neuen Herausforderungen. Hier braucht es massiv mehr Förderungen und Begleitungen. Eine massive Entbürokratisierung der Innovationsprämie wäre ein Quick Win.

      Eine weitere wichtige Unterstützung ist die Investitionsprämie – die 14% der Investitionssumme für Neuinvestitionen in Zukunftsthemen wie Ökologie, Digitalisierung oder Gesundheit der Betriebe refundiert.

       

      1. Export und Regionalität stärken

      Als kleines Land fußt unser Wohlstand auf den international erfolgreichen Unternehmen. Die Exportwirtschaft ist das Rückgrat der österreichischen Volkswirtschaft und ihr verlässlichster Motor. Offene Märkte und faire Handelsabkommen sind die Basis für ein nachhaltiges Wachstum. Eine Stärkung der Regionalität darf niemals zum Protektionismus führen. Beides ist für unsere Lebensqualität und unseren Wohlstand wichtig und kein Widerspruch.

       

      Die aktuelle Corona-Krise zeigt, wie wichtig eine florierende Wirtschaft für das Sozial- und Gesundheitssystem und letztendlich für die gesamte Gesellschaft ist. Neben der Wichtigkeit von national sowie international agierenden Unternehmen gewinnen auch regionale Betriebe und Produkte wieder zunehmend an Bedeutung!

       

      Neuer Trend zu mehr Regionalität

      Das Bewusstsein für Regionalität ist in letzter Zeit erheblich gestiegen und muss weiter gestärkt werden. Wir sind davon überzeugt, dass die Corona-Krise Innovationen forciert und damit gerade die Wirtschaft in der Region gestärkt aus der Krise hervorgeht.

       

      Als Bürgermeister einer ländlichen Gemeinde weiß Greil von den Vorteilen einer funktionierenden Nahversorgung bzw. Betrieben in der Region: „Trotz Zuwachs beim Onlinegeschäft orten wir gleichzeitig einen Trend zu mehr Regionalität.“

      • Die Wertschöpfung und Arbeitsplätze bleiben in der Region
      • Die Infrastruktur wird verbessert
      • Die Lebensqualität wird erhöht
      • Die Wege sind kürzer und somit ein Beitrag zum Klima- und Umweltschutz

       

      Alles wieder in Schwung zu bringen ist daher unsere wirtschaftspolitische Aufgabe!
      Und dazu können wir ALLE beitragen. Unser Motto: „Sei loyal – Kauf regional!“
      Viele Betriebe bieten ihre Produkte auch online an – nutzen wir es gemeinsam:
      Jetzt regional kaufen und in Oberösterreich investieren!

       

      Wirtschaftsbund – Die besten Köpfe

      Gerade in schwierigen Zeiten ist eine wirtschaftserfahrene Vertretung von besonderer Bedeutung. Auf unterschiedlichsten Ebenen bringen Persönlichkeiten des Wirtschaftsbundes ihr Expertenwissen aus der Praxis als erfolgreiche Unternehmerinnen und Unternehmer aktiv ein. Dazu brauchen wir auf allen Ebenen die besten Köpfe!

       

      Neben der Bundes- und Landesebene können engagierte Unternehmerinnen und Unternehmer gerade im Gemeinderat mit ihrer Arbeit einen wertvollen Beitrag zur regionalen Entwicklung leisten. Darum richten wir unseren Blick bereits auf die Landtags-, Bürgermeister- und Gemeinderatswahlen im Herbst 2021 und suchen die besten Köpfe

       

      Pressetext zur Pressekonferenz

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