Zinserhöhung der EZB
26. Juni 2023
Die Baubranche hat einige Herausforderungen zu stemmen.
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26. Juni 2023
Die Baubranche hat einige Herausforderungen zu stemmen.
Aufgrund der stark steigenden Verbraucherpreise im letzten Jahr, der strengeren KIM-Verordnung für Wohnbaukredite und der Unsicherheit bezüglich der künftigen Einkommensentwicklung sind viele Haushalte zurückhaltender mit Blick auf die Schaffung von eigenem Wohnraum geworden.
Beobachtete die OeNB schon ab dem 3. Quartal 2022 einen beträchtlichen Rückgang der Nachfrage nach Wohnbaukrediten sowie einen erhöhten Anteil von abgelehnten Kreditanträgen seitens der Banken, dürfte sich die Lage nun noch weiter zuspitzen: Denn die abermalige Anhebung des Leitzinses durch die Europäische Zentralbank (EZB) auf 4 Prozent – einen Höchststand seit 22 Jahren – erschwert die Bezahlbarkeit der eigenen vier Wände und lässt die Auftragszahlen der Baubranche weiter sinken.
Die kapitalgewichteten Durchschnittszinsen für Wohnbaukredite stiegen innerhalb eines Jahres von 1,4 Prozent (April 2022) auf über 3,8 Prozent an (April 2023).
Aufgrund des derzeitigen Nachfragerückgangs rechnen die Nationalbänker:innen mit weiter rückläufigen Wohnbauinvestitionen in den kommenden Jahren 2023 (-4,7 Prozent) und 2024 (-3,3 Prozent). Die vorläufigen Daten für 2022 der Wohnungsbewilligungen geben ein weiteres Indiz dafür, unter welchem Druck die Baubranche steht. Verzeichnete man 2019 noch historische Höchstwerte mit 85.000 bewilligten Wohnungen, ging es in den folgenden Jahren stetig bergab. Die Daten für 2022 liegen nun bei nur noch 59.000 Bewilligungen, das sind 19 Prozent weniger als im Vorjahr.
Stützen ließe sich die Baubranche über eine Senkung der Grunderwerbsteuer. Darüber hinaus würden notwendige Anpassungen bei der zu strengen KIM-Verordnungsowie bei der Wohnbauförderung entlastend auf die unter Druck geratene Bauwirtschaft wirken.
Grafik: Steigende Zinskosten lähmen die Nachfrage nach Wohnbaukrediten
Quelle: OeNB