Zunehmender Rückgang der Arbeitsproduktivität
11. Oktober 2022
Österreichs Wettbewerbsfähigkeit ist in Gefahr
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11. Oktober 2022
Österreichs Wettbewerbsfähigkeit ist in Gefahr
Neben den derzeit vieldiskutierten (Energie)Preisnachteilen, denen die österreichischen Unternehmen ausgesetzt sind, zeichnet sich bereits seit längerem ein Rückgang der Arbeitsproduktivität ab. Diese Kennzahl setzt die Wirtschaftsleistung ins Verhältnis zum eingesetzten Arbeitsvolumen.
Auf Basis der Zahlen und Prognosen der Europäischen Kommission wurde für die EU-27-Länder im Zeitraum zwischen 2010 und 2023 ein durchschnittliches Wachstum von 9,1 % ermittelt. Österreichs Wert erreicht im Betrachtungszeitraum nur 2,4 % und ist damit Schlusslicht unter den Ländern mit einer positiven Produktivitätsentwicklung.
Erklären lässt sich das niedrige Wachstum der Arbeitsproduktivität in Österreich mit der schwachen Entwicklung des Arbeitsvolumens. Vergleicht man die durchschnittliche Anzahl an Arbeitsstunden pro Kopf mit den anderen EU-Ländern, belegt Österreich hier lediglich Rang 16.
Zwei Ursachen sind hier maßgeblich:
Im Euroraum betrug der Zuwachs der Partizipationsrate zwischen 2010 und 2021 3 Prozent; Österreich hingegen kam hier lediglich auf ein Wachstum von 0,9 Prozent.
Österreichs Wettbewerbsfähigkeit ist in Gefahr, weil die Produktivität trotz ansteigender Beschäftigung sinkt. Es müssen Potenziale – insbesondere durch Mobilisierung von Arbeitslosen, Älteren und Frauen – gehoben werden, um das Arbeitsvolumen zu steigern.